Baby, komm und verwöhn mich…!

Die sexuelle Revolution der 68er hat uns nicht nur Rainer Langhans beschert, sondern auch ziemlich entspannten Sex! Worüber man früher nicht mal hinter vorgehaltener Hand sprechen konnte, wird heute als ziemlich normal angesehen. Oral, Anal oder zu Dritt sind nicht mehr extravagant oder vulgär und die schnelle Nummer nach der Disco auch nichts Besonderes mehr. Allerdings gibt es immer noch eine letzte dunkle Ecke, über die man höchstens noch im Spaß spricht, aber sonst nur geniert wegblickt: SEXSPIELZEUG.
sexspielzeug

Nachts um Drei auf der Reeperbahn…

Schon lang ist die Reeperbahn in Hamburg kein verruchter Ort mehr, sondern gleicht mehr dem Ballermann in Regnerisch. Sex gibt es hier aber wie eh und je und die Herbertstraße lockt jede Nacht hungrige Männer. Daneben reihen sich Sexshops noch und nöcher aneinander und ziehen neben Menschen mit Fetisch vor allem Touris an. Da kichert man über schwarze Latexmasken und wundert sich über chirurgisches Besteck – was macht man bloß damit? Sexspielsachen haben auch heute noch einen zwielichtigen Ruf und oftmals lacht der gemeine Bürger mehr geniert darüber als dass er es ausprobieren würde. Dabei richtet sich das Angebot heute eindeutig an Frauen und Paare, die damit mehr Spaß im Bett haben sollen. Selbst für die Fernbeziehung wurden schon Produkte mit WiFi-Fähigkeit entwickelt.

Weg vom Schmuddelimage hin zum seriösen Produkt

Vor einigen Jahren eröffnete in München Beate Uhse einen Sexshop in bester Lage, der weg vom Schmuddelimage führen sollte. Gezielt sollten Frauen und Pärchen angesprochen werden. Doch das Konzept ging wohl nicht auf, mittlerweile werden wieder harmlose Klamotten an diesem Ort verkauft. Wer sich mit Sexspielsachen an den gemeinen Bürger wenden will, der nutzt das Internet. Mit Versprechungen nach unscheinbaren Absenderadressen lockt man auch das Bürgertum aus seinen Wohnzimmern hervor. Serien wie Sex and the City oder der Kassenschlager Shades of Grey beweisen eindrucksvoll, dass eben doch mehr Menschen da draußen an solchen Spielsachen interessiert sind. Die Macher von Amorelie dachten sich das auch und entwickelten einen Store unter dem Motto „Discover Lovestyle“.
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Spaß zu dritt im Bett

Lea von Amorelie hat uns ein wenig Einblick in das Geschäft mit Liebesspielsachen gegeben und weiß, dass immer mehr junge Paare sich solche Geräte kaufen: „Unsere Bestseller sind tatsächlich die Paarvibratoren. Sowohl bei unseren weiblichen als auch bei den männlichen Kunden. Sie trägt man während des Geschlechtsverkehrs, sodass Beide noch stärker stimuliert werden. Die Männer kaufen gerne Spielzeuge mit Fernbedienung und Frauen neigen dazu Toys zu kaufen, die sich durch tolle Formen, Farben und Designs auszeichnen.“

Jetzt zu Weihnachten bieten sie Paaren mit der Amorelie-Weihnachtsbox die Möglichkeit, „sanft“ in das Thema einzutauchen. Darin finden sich Produkte für Einsteiger, wie Massagekerzen oder Penisringen. Daneben sind aber auch Vibratoren für Paare sehr beliebt: „Unser Topseller ist aktuell der WE-VIBE 4. Die Vibratoren von We-Vibe gehören generell zu den beliebtesten Partnertoys weltweit. Sie werden während des Aktes getragen und stimulieren so nicht nur die Klitoris und den G-Punkt, sondern auch sein bestes Stück. Außerdem zeichnet sich der We-Vibe durch modernes Design, innovative Technik und samtig-weichen Silikon aus. Mit einer Fernbedienung lassen sich die sechs verschiedenen Vibrationsmodi und die Intensität des We-Vibe 4 während des Liebesspiels einstellen.“

Lea von Amorelie rät zu Offenheit gegenüber Neuem.

Lea von Amorelie rät zu Offenheit gegenüber Neuem.

Harter Sex ist zu Porno

Das Team bei Amorelie testet Geräte aber auch immer wieder selber und verschenkt an die Mitarbeiter neue Produkte, um sie neugierig unter die Lupe nehmen zu können. Viel Rosa, Pink und dezentes Schwarz begegnet einem im Shop. Manches davon ist so schön im Design und so unauffällig, dass man es laut Lea glatt auf den Schreibtisch stellen könnte, ohne dass es jemand erkennt. Die Industrie richtet sich deutlich an junge, attraktive Pärchen, die ihren Sexalltag etwas aufpeppen wollen. Neugierde und Zärtlichkeit stehen dabei oft im Mittelpunkt. Harter Sex und grobschlächtiges Spielzeug sieht man hier nicht. Auch Leas Tipp an ihre Kunden ist so: „Mein persönlicher Geheimtipp ist Selbstbewusstsein und Offenheit gegenüber dem Thema! Unsere Produkte sollen Spaß machen. Wir wollen die Sexualität von Frauen und Paaren bereichern und für mehr Leidenschaft in der Beziehung sorgen – Amorelie ist lebensfroh und stilvoll.“

Was wir heute in Pornos zu sehen bekommen, schreckt viele eher ab. Die Mehrheit da draußen will wohl eher keine harten Szenen, ausdauernden Penetrationsakte und Körperflüssigkeiten im Gesicht. Um die Scheu vor Sexspielsachen zu nehmen, haben sich die Macher von Amorelie sogenannte „Pop-up Stores“ ausgedacht: Ab und an gibt es im urbanen Raum in München, Hamburg oder Berlin eine kleine Verkaufsfläche, auf der neugierige Kunden die Sexspielsachen erkunden können. Sextoys sollen so Teil des Lifestyles werden, unschmuddelig und diskret. Bestellt wird dann freilich online, denn niemand soll wissen, was noch so im Bett mit schläft.

Bilder: prodakszyn, shutterstock.com / amorelie.de

Lieschen