Barfuß laufen: Ist unten ohne der Fitmacher für die Füße?

Barfuß laufen ist gesund – das hat sich mittlerweile in der Forschung etabliert. Öfter mal die Latschen ausziehen ist aber gar nicht so einfach: Wenn man in der Stadt oder in Menschenmassen unterwegs ist, steigt die Gefahr für Verletzungen. Seit einiger Zeit bringen hier Barfußschuhe Abhilfe. Fühlt sich an wie ohne Schuhwerk, obwohl was dran ist. Wir klären, inwiefern schuhlos gut ist und geben Tipps, wie ihr eure Füße sowohl trainieren als auch verwöhnen könnt.

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Barfuß auf Sand, Barfuß im Herzen: Ohne Schuhe nimmt man die Welt ganz anders wahr.

Warum ist barfuß laufen so gut?

Drastisch gesagt: Schuhe vergewaltigen unsere Füße. Sie zwängen sie in eine Form, die ihnen nicht gefällt und werden oft in der falschen Größe gekauft. Dadurch verkümmern viele kleine Muskeln, was letztlich zu Fehlstellungen des Fußbettes führen kann. Doch dabei bleibt es nicht: Falsche Schuhe und Fehlstellungen der Füße können sich auch auf die Knie, Hüfte sowie Wirbelsäule auswirken und sogar Kopfschmerzen verursachen (Quelle).

Vor allem Frauen neigen dazu, Schuhe der Optik und nicht der Passform und des Tragegefühls wegen zu kaufen. Ein Hallux valgus oder Hammerzehen als Konsequenz sind da keine Seltenheit.

Es bleibt aber nicht beim barfuß spazieren gehen: Mittlerweile gibt es viele Menschen, die ihre Füße einer größeren Belastung aussetzen, und barfuß joggen oder sogar wandern gehen. Um dies zu unterstützen, haben immer mehr Sportmarken neuartige „Barfußschuhe“ entwickelt.

Wie unterstützen neuartige Schuhe diesen Trend?

Schon Sebastian Kneipp empfahl als Kurmittel und Gesundheitsvorsorge das Barfußlaufen. Von Orthopäden wird dies gleichfalls für eine gesunde Lebensweise empfohlen. Im Zuge des Gesundheitstrends der heutigen Zeit ist es daher kein Wunder, dass auch diese Barfuß-Theorie mit aufgenommen und an die heutigen Bedürfnisse angepasst wurde: Nike Free war nur der Anfang, jetzt folgen die Barfußsocken Leguanos oder die Barfußschuhe Vibram Fivefingers, die jedem einzelnen Zeh ihren Spielraum lassen.

Die Bloggerin Janine, die auf ihrer Seite „Längenmaß“ hauptsächlich über alles schreibt, was sie im Bereich „Kreatives“ herstellt, hat nun auch eine Rubrik „Barfußlaufen“ gegründet. Weil sie sich mit dieser Thematik intensiver auseinandersetzen möchte, hat sie sich die Merrell Vapor Gloves zugelegt:

„Meine Mutter läuft seit Jahrzehnten ca. 90% ihrer Zeit barfuß und früher bin ich selbst viel ohne Schuhe gelaufen. Heute suche ich nach einem undogmatischen Mittelweg zwischen ‚ganz ohne Schuhe‘ und ‚Schuhwerk bei jeder Gelegenheit‘. Außerdem bin ich sehr neugierig geworden, was es mit ‚Barfußschuhen‘ so auf sich hat und probiere mich da aus.“

Ausprobiert hat sie sich wirklich – zwölf Wochen lang – und ihre Erkenntnisse vom Joggen mit Barfußschuhen auf ihrem Blog geteilt:

  • Barfußschuhe machen Muskelkater: Mit Barfußschuhen sollte man nicht die Ferse, sondern die vorderen Ballen belasten, d.h. der Laufstil geht ganz schön auf die Waden.
  • Auf Asphalt joggen ist leichter als auf dem Feldweg: Ein flacher Untergrund ist zum Einstieg angenehmer.

Falls ihr auch Barfußschuhe für’s Joggen verwenden wollt, solltet ihr jedoch geduldig sein: Es dauert bis zu einem Jahr, bis sich die Muskulatur auf die veränderte Belastung eingestellt hat!

Was ihr vorbeugend tun könnt: Fußgymnastikübungen und Fußreflexzonenmassage

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Wo’s wehtut, ist wohl irgendwas nicht ganz in Ordnung: Die Reflexzonen an den Füßen.

Eigentlich solltet ihr euren Füßen mehr Aufmerksamkeit zuwenden als der Pflege eures Gesichts. Zu viele vernachlässigen ihre Füße. Doch damit ist jetzt Schluss: Nur ein paar Minuten am Tag solltet ihr eure Füße gezielt bewegen – und das geht sogar während des Fernsehens.

Wir haben ein paar Gymnastikübungen für die Füße:

  • Setzt euch auf einen Stuhl, legt ein Handtuch auf den Boden und zieht mit den nackten (!) Zehen das Handtuch nach und nach zu euch heran.
  • Einen Stift mit den Zehen vom Boden aufheben.
  • Rollt ein Handtuch zusammen und macht Gänseschrittchen darauf. Beachtet dabei, dass das Fußlängsgewölbe nicht einknickt. Dasselbe passiert rückwärts.
  • Stellt euch auf eine wacklige Unterlage und hebt die Ferse an, loslassen, wieder anheben. 15 Wiederholungen auf jeder Seite.
  • Streckt und beugt eure Füße abwechselnd.

Auch die Fußpflege sollte nicht vergessen werden, denn vor allem eure Treter werden vielfach strapaziert und brauchen daher viel Zuwendung. Ideal ist es, die Füße mit einer speziellen Fußcreme zu massieren, um die Durchblutung anzuregen.

Fußreflexzonenmassagen sind außerdem eine gute Möglichkeit, bestimmte Areale des Körpers zu aktivieren – die Durchblutung wird gefördert und Selbstheilungskräfte werden angeregt. Auch wenn ihr nicht dran glaubt: Schaden wird es euren Füßen jedenfalls nicht!

Bilder:

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