Green Jeans: Denim geht auch umweltfreundlich

Sie sind hip, urban und lässig; doch der schöne Schein trügt, denn die Herstellung von Jeans schädigt die Umwelt. Das Sandstrahlen ist gefährlich für die Lungen der Arbeiter und das Färben geht bei vielen Marken nicht ohne Chemikalien. Doch immer mehr Designer setzen auf die grüne Jeans und produzieren ihre Hosen umweltverträglich und nach den GOTS-Vorgaben. Ganz aktuell hat auch Pharrell Williams seine neue Jeans-Kollektion „Raw for the Oceans“ angekündigt, die aus recyceltem Plastikmüll besteht.  

Jeans sind unkompliziert und modisch, aber ihre Herstellung schädigt die Umwelt. Der Ausweg: fair produziertes Öko-Denim.

Jeans sind unkompliziert und modisch, aber ihre Herstellung schädigt die Umwelt. Der Ausweg: fair produziertes Öko-Denim.

Jeans und Umwelt: Öko statt Chemikalien

Die Deutschen kaufen jedes Jahr rund 115 Millionen Jeans, doch nur ein Prozent der Kult-Hosen werden ohne Schaden für die Umwelt und Arbeiter produziert. In China, wo ein Großteil der Blue Jeans hergestellt werden, kommen zum Bleichen und Färben der Stoffe Chemikalien zum Einsatz, die fast ungefiltert in die Gewässer fließen. Sandstrahler, die den Jeans den angesagten Used-Look  verpassen, schädigen die Lungen der Arbeiter, so dass viele schon mit 30 arbeitsunfähig sind. Trotzdem schätzt Mark Starmanns, der an der Uni Zürich lehrt und das Online-Portal Netzwerkfairemode mitbetreibt, dass sich nur ca. fünf Prozent der Konsumenten Gedanken darüber machen, unter welchen Bedingungen ihre Jeans eigentlich produziert werden. Für alle, die jedoch nicht mehr wollen, dass Jeans auf Kosten der Umwelt produziert werden, gibt es auch Auswege. Denn weltweit bieten immer mehr Marken fair und umweltverträglich produzierte Jeans an. Bei Get Changed! findet ihr zum Beispiel den Good Jeans Guide, der immer wieder aktualisiert wird und nur Marken vorstellt, die unter Öko-Standards produzieren, wie zum Beispiel Trousers London oder Sey. Ob es sich um Öko-Jeans handelt, könnt ihr zum Beispiel an dem „Globale Organic Textile Standard“ erkennen, kurz GOTS. Jeder Produktionsschritt, von der Herkunft der Baumwolle bis hin zum Nähen und Färben, muss den strengen Vorgaben des GOTS entsprechen.

 

Green Jeans im Mainstream

Die meisten großen Jeans-Marken produzieren weiterhin nicht nach den GOTS-Vorgaben. Dabei ist es oft sogar egal, ob die Jeans aus der Billigproduktion stammen oder große Designer dahinter stehen. Doch es gibt auch Hoffnung, denn die Kult Jeans-Marke schlechthin Levi’s hat Ende 2012 angekündigt bis 2020 schrittweise alle Chemikalien aus dem Produktionsablauf für ihre Jeans auszuschließen. Auch hat Levi’s Ende 2013 die Liste der bis dato verwendeten Chemikalien öffentlich gemacht. Mit dem Ziel: mehr Transparenz und langfristig weniger Umweltschädigung. Wenn ihr jetzt Öko-Jeans shoppen wollt, könnt ihr euch den avocadostore.de angucken, der eine gute Auswahl an verschiedenen fairen Marken hat, oder den Frontlineshop, der neben Levi’s auch die Männer-Marke Nudie im Angebot hat, deren Jeans aus 100 Prozent Bio-Baumwolle bestehen und unter GOTS-Vorgaben gefertigt werden.
Etwas warten müssen wir noch auf die neue grüne Jeans-Linie von Pharrell Williams für G-Star-Raw. Plastikmüll aus dem Ozean soll zu bionischem Garn verarbeitet werden. Daraus entsteht dann das Denim für die Jeans. Im August soll die „Raw for the Oceans“-Kollektion erhältlich sein.
Bild: Shvaygert Ekaterina/shutterstock.com

Maike