Sixpack bis zum Sommer: Träumerische Utopie?

Was für Frauen pralle Brüste sind, das ist für Männer der Waschbrettbauch: Definiert und stählern soll er sein. Die Jungs von Abercrombie&Fitch machen das täglich in der Fußgängerzone vor und auch David Beckham strahlt uns gerne mit Sixpack von Werbeplakaten an. Max dagegen zählt eher zu der Sorte Mann, die sich täglich einredet, dass da unter dem Bauchspeck trainierte Muskeln schlummern, die nur keiner sieht. Silvester nimmt er sich gerne vor, dass im kommenden Jahr alles anders wird und er an seinen Bauchmuskeln arbeiten wird. Doch dann kommt der Sommer immer so überraschend…Dieses Jahr soll das anders werden!
Waschbrettbauch

Waschbrettbauch ahoi – was für Muskeln sind das eigentlich?

Stramme Bauchmuskeln auf Werbeplakaten entspringen meist Photoshop, denn ein echter Waschbrettbauch erfordert viel Mühe und Arbeit. Letztlich besitzen wir natürlich alle die dazu notwendige Muskulatur, den Musculus rectus abdominis, doch die horizontale Unterteilung dieses Muskels in kleinere „Packs“ wird durch die Anzahl der Zwischensehnen bestimmt. Und so kann es anatomisch möglich sein, dass jemand über keinerlei solcher Sehnen verfügt. Das ist allerdings sehr unwahrscheinlich und diese Ausrede ist ähnlich schlecht wie „zu schwere Knochen“ bei Übergewichtigen. Die allermeisten Menschen haben nämlich zwei bis drei solcher Zwischensehnen – manche sogar bis zu 10! Insgesamt kann der gerade Bauchmuskel bis zu einem Zentimeter dick werden. Dass man das Relief allerdings nicht bei jedem sieht, liegt eher am hohen Körperfettanteil, den die meisten Industriestaaten-Bürger mit sich herumschleppen. Unter 12% sollte der liegen, damit man am Bauch die strammen Muskeln erkennen kann. Möglich ist das mit viel Training und der richtigen Ernährung!

Traumbauch in vier Wochen – schafft Max das?

Max ist ein guter Freund, gehört aber eher zu der Kategorie Teddybär mit weichem Bauch! Neulich erzählte er mir von seinem Plan und ich versprach, ihn mental zu unterstützen. Nach ein bisschen Recherche im Netz, beschloss Max, es erst einmal alleine zu probieren. Übungen daheim und tägliches Joggen sollten die Muskeln in Form bringen und ein strenger Ernährungsplan die Pfunde purzeln lassen. „Ich war hochmotiviert, das Ganze durchzuziehen und strikt auf Kohlenhydrate am Abend zu verzichten. Viel Gemüse, Obst und Eiweiß stand auf meinem Speiseplan.“ Seine Übungen für daheim hatte Max sich aus dem Netz gesucht: Sitzende und liegende Beinheben, stützende Beinheben mit zwei Stühlen und verschiedene Crunches. „Unglaublich, in wie vielen Varianten man Crunches ausführen kann!“.Die passende Anleitung fand Max bei Blogger Thomas, der auf seinem Blog got-big.de ausführlich unterschiedliche Varianten erklärt und mit Bildern visualisiert. „Ich hab mir dann extra ein Bauchrad, eine Yogamatte und einen Pezi-Ball gekauft. Und nach einer Woche hochmotiviertem Training brannte mein Bauch, als würde er Feuer machen. Meine Diät lief auch gut und das tägliche Joggen tat mir gut. Doch dann kam nach zwei Wochen der Einbruch und mein Körper wollte nicht mehr mitmachen.“ Das sportliche Programm gepaart mit der Diät brachte Max zum Erliegen: Zu schnell wollte er zu viel erreichen. In vier Wochen zum Traumbauch würde so nichts werden.

Langfristig trainieren: Mit oder ohne Profi?

Waschbrettbauch

Der foto-scheue Max ist zwar etwas schlanker, hat aber ähnlich trainiert.

Nachdem Max dann erst mal eine Woche krank war und sich kaum mehr bewegen konnte, beratschlagten wir, wie er doch noch zu seiner Traumfigur gelangen könne. Ich überredete ihn, einen Termin bei einem Trainer in einem größeren Fitness-Studio zu vereinbaren, um sich Tipps und Tricks geben zu lassen. Bislang hatte Max sein gesamtes Wissen nur aus dem Netz. „Der Trainer im Fitness-Studio war klasse! Der hat mich schnell von dem Trip abgebracht, in vier Wochen zu viel zu wollen, sondern mir erklärt, dass Muskelaufbau ein langwieriger Prozess sei.“ Zwar hat sich Max nicht im Fitness-Studio angemeldet, allerdings seinen Trainingsplan etwas entschlackt und ausgedehnt. Das Ziel ist es nun, in vier bis fünf Monaten Erfolge zu sehen. Privat hat er sich nun einen Trainer gesucht, der ihn alle zwei Woche berät und eine Trainingseinheit macht. Solche Angebote gibt es mittlerweile in den meisten deutschen Großstädten für sporthungrige Büromenschen. Tipps vom Profi sind sicherlich Gold wert, den Sport muss man dann ja trotzdem noch alleine machen!

Fazit: Traumbauch in vier Wochen? Nicht ganz. Wahrscheinlicher ist es, dass mein Freund Max im Sommer schon eine gute Figur macht und dann im nächsten Jahr mit einem stählernen Bauch glänzen kann. So ein Muskelaufbau braucht eben Zeit.

Bild: lenetstan, shutterstock.com / rangizzz, shutterstock.com

Lieschen