Entdecke dein Selbstbewusstsein! 3 Schritte zu einem gesunden Selbstbild

Wen siehst du, wenn du morgens in den Spiegel schaust? Eine Person, die weiß, wer sie ist und den Herausforderungen des Lebens gewachsen ist? Oder doch jemand anderen? Selbstbewusstsein ist mehr als nur lässiges Auftreten – aber woher nimmt man es? In diesem Beitrag lest ihr, auf welche drei Dinge es unter anderem ankommt.

Porträt einer jungen Frau, die auf dem Rücken liegt

Schritt 1: Negative Gedanken durch positive ersetzen

Ein Prinzip, das heute bereits so bekannt ist, dass „Positiv denken“ gar keine therapeutische Maßnahme beschreibt, sondern in den gewöhnlichen Sprachgebrauch übergegangen ist. Das Prinzip ist denkbar einfach:

Jeder hat eine Stimme im Kopf, die ihm oder ihr bis zu einem gewissen Grad einredet: „Du kannst nichts! Du bist nicht liebenswert! Du bist dumm!“ oder verschiedene Variationen davon. Diese Stimme wurde womöglich durch Aussagen unseres Umfelds und unserer Erfahrungen in der Vergangenheit geprägt und hat sich seitdem verselbstständigt.

Alter, bärtiger Mann rauft sich die Haare

Ersetzt eure negativen Gedanken nach und nach…

Das Gegenmittel lautet: Den negativen Gedanken so oft wie möglich positive Gedanken entgegenstellen. Denn genauso, wie wir der Stimme irgendwann glauben, einfach weil wir ihr oft genug Gehör geschenkt haben, ist unser Gehirn auch in der Lage, der neuen Aussage Glauben zu schenken, wenn wir sie nur oft genug wiederholen.

Dabei gilt es zu beachten: Seid spezifisch! Wie eine Studie der University of Waterloo ergab, helfen allgemeine Aussagen wie „Ich bin liebenswert“ nicht viel. Bei Menschen, die bereits ein geringes Selbstwertgefühl aufweisen, kann dies sogar kontraproduktiv sein. Besser: Sagt euch konkret, was gut an euch ist, z.B: „Ich bin jemand, der anderen gerne Komplimente macht.“

Alter Mann mit Bart freut sich

… mit positiven Gedanken!

Schritt 2: Nein sagen lernen

„Eine der negativen Auswirkungen des Ja-Sagens ist, anderen Menschen generell mehr Priorität zuzuwenden als sich. Das Gegenteil davon zu machen, hat nichts mit Egoismus zu tun. Es ist vielmehr die Sorge und Pflege um sich. Die Basis, auf sich Acht zu geben“, schreibt Diplom-Psychologe Michael Tomoff in seinem Artikel zu gesundem Nein-Sagen.

Nein sagen fällt uns häufig schwer, weil wir fürchten, andere Menschen zu verletzen. Die Grundhaltung, hilfsbereit und nicht egoistisch zu sein, ist dabei völlig richtig und gut. Sobald wir jedoch unsere eigenen Grenzen überschreiten (lassen), weil wir die Enttäuschung, Verletzung oder Aggression des anderen fürchten, schaden wir uns selbst.

Das Wort "No", in alten Blockbuchstaben geschrieben

Ein kleines Wort mit großer Wirkung: Nein.

Das Erlernen der Fähigkeit, auch dann Nein zu sagen, wenn es für das Gegenüber Unannehmlichkeiten bedeuten könnte, ist auf viele Arten möglich. Hier sind nur einige Beispiele aus der Liste von Michael Tomoff:

  • Du hast die Wahl. Niemand zwingt dich, Ja zu sagen, auch wenn es dir so scheint. Niemand ist ferngesteuert – du kannst dich frei entscheiden.
  • Du bist mit deinem „Nein“ nicht egoistischer als dein Gegenüber, das deine Hilfe möchte.
  • Wenn jemand dich nur dann mag, wenn du zu allem Ja sagst, was er von dir will – ist die Wertschätzung dieser Person dann wirklich wertvoll?
  • Du darfst dir Zeit lassen: Wenn es dir zu schwer fällt, von vornherein Nein zu sagen, antworte mit einem „Ich überlege es mir“. Das kauft Zeit und eröffnet die Möglichkeit, in Ruhe und ohne Entscheidungsdruck zu überlegen, was man wirklich möchte. Und so gut wie niemand ist böse, wenn er um ein wenig Aufschub gebeten wird.

Schritt 3: Körpersprache verändern

„Fake it until you make it“ – „Tu so, bis du auch so bist“. Unsere Körpersprache ist nicht nur ein Ausdruck unseres gegenwärtigen Empfindens, sie steuert unser Empfinden. Bloggerin Nicole schreibt auf ihrem Lifestyleblog von sechs einfachen Tipps, das eigene Charisma zu stärken. Es sind solche einfachen Dinge wie Lächeln oder schöne Kleidung anziehen, die tatsächlich unser Bild von uns selbst verändern.

Einer der bekanntesten TED-Talks zum Thema Körpersprache stammt von der US-amerikanischen Sozialpsychologin Amy Cuddy und greift dieses Thema ebenfalls auf: Wer eine dominante, siegertypische Pose für einige Minuten einnimmt, fühlt anschließend tatsächlich mehr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen als Menschen, die eine zusammengezogene, ängstliche Haltung einnehmen.

Macht doch einmal den Selbsttest: Nehmt vor dem nächsten Bewerbungsgespräch, dem nächsten Date oder der nächsten Prüfung eine selbstbewusste Körperhaltung an – egal, ob ihr euch so fühlt oder nicht – und haltet diese Pose für ein paar Minuten. Ihr werdet vom Ergebnis überrascht sein!

Mehr Tipps zum Thema Selbstbewusstsein finden Sie unter anderem auf dem Portal psychotipps.de.

 

Bilder: © nensuria; sutulastock; Jason Enterline