Ab ins Körbchen: Wenn BHs nicht richtig sitzen

Brötchen – so nennt der Norddeutsche die Semmel – die BH-erfahrene Frau nennt Brötchen den Effekt, wenn der Mops nicht im Körbchen bleiben will. Rund 80 Prozent aller Frauen tragen die falsche BH-Größe. Schuld daran ist ein Mix aus Unwissen und falschen Angaben der Wäscheindustrie. Doch immer mehr Marken erkennen, dass Frauen mehr brauchen als nur eine hübsche Schale. Wir haben Tipps, wie ihr eure Größe bestimmt und außerdem mit der Wäsche-Expertin von Navabi über große Größen gesprochen.
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Der perfekte BH: die richtige Größe

Brüste sind ein heikles Thema für Frauen. Nicht nur, weil so viele Erwartungen an ihre Größe und ihr Aussehen gestellt werden, sondern auch, weil die Brüste ein Mädchen zur Frau werden lassen. Gleichzeitig wirken sich schlecht sitzende BHs auch enorm auf unsere Wahrnehmung unserer eigenen Brüste aus: unbequem, sperrig und irgendwie im Weg. Schätzungen gehen davon aus, dass rund 80 Prozent aller Frauen die falsche BH-Größe tragen. Meist wissen die betroffenen Frauen gar nicht, dass ein BH so nicht sitzen sollte. Einer der häufigsten Fehler sei es, so die Expertin Clare Brown von Navabi, dass Frauen eine zu große Unterbandgröße und dafür ein zu kleines Cup wählten. „Das führt dann dazu, dass das Unterband am Rücken nach oben verrutscht und die Träger an den Schultern einschneiden. Wir raten dann dazu, das Unterband kleiner und dafür das Cup größer zu wählen.“

Um die richtige BH-Größe zu ermitteln, ist es meist hilfreich, eine andere Person messen zu lassen, damit das Maßband auch wirklich gerade aufliegt. Wahlweise könnt ihr dann mittels Tabelle die passende Größe finden oder euch auch beraten lassen. Bei Navabi findet sich hier eine Anleitung zur richtigen Messmethode. Sehr hilfreich ist aber auch das deutschsprachige Forum busenfreundinnen.net, die euch ebenfalls bei der Ermittlung der richtigen Größe helfen.

  • Das Unterbrustband: Das sitzt bei vielen zu locker. Es sollte horizontal zum Körper sitzen und nicht nach oben verrutschen. Außerdem wird die Brust zu 80% vom Unterbrustband gestützt.
  • Der Träger: Schneiden sie auf den Schultern ein, ist das meist ein Zeichen dafür, dass das Unterbrustband zu locker ist. Die Träger sollten nur zu 20% die Brust halten.
  • Die Körbchen: Weder sollten diese zu eng sein und zum sogenannten „Brötchen“ führen, noch sollte zwischen Brust und Körbchen ein Abstand sein. Wichtig ist auch, dass der Steg in der Mitte vollständig anliegt.
Hier sitzt alles richtig: Pluse-Size-Model Graham präsentiert ihre neue Kollektion.

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Schick in Schale: Große Brüste hübsch verpackt

Das BH-Größe-Problem kennen vor allem Frauen mit vermeintlichen „Sondergrößen“. Dabei sind Größen über D gar nicht so unüblich. Das Problem ist viel mehr, dass die Auswahl in Klamottenläden meist sehr beschränkt ist. Daher sollten Frauen mit viel Oberweite lieber auf den Fachhandel setzen. Die Expertin von Navabi ist sich sicher: „Bei Unterwäsche spielt nicht die Größe, sondern die Form die wesentlichste Rolle. Auch Frauen mit größerem Busen können Balconette oder sogenannte „Plunge“ BHs tragen, wie etwa die Kollektionen von Ashley Graham oder Chantelle zeigen. Aber natürlich bietet ein Bügel-BH mit einem Full-Cup mehr Halt und ist deshalb immer eine gute Wahl.“

Bei großen Größen ist die Wahl der richtigen Größe aber auch deshalb wichtig, weil ein schlecht sitzender BH sonst schnell zu Schmerzen führen kann: „Ein schlecht sitzender BH kann zu Rücken- und Nackenschmerzen führen, einer schlechten Körperhaltung oder auch zu dauerhaften Abdrücken auf der Schulter. Unsere BHs sollen nicht nur gut sitzen, sondern auch bei großen Größen noch schön aussehen. Wir haben deshalb Bustiers, deren Gewebe Halt bietet und die seitlich stabilisieren, um den Busen anzuheben. Auch ein breites Unterbrustband und breite Träger bieten zusätzlichen Tragekomfort und Halt.“

Tipp
Clare rät bei einem großen Busen zu Wickelkleidern, V-Ausschnitten und fallenden Ausschnitten mit fließendem Stoffen. Dagegen sind hochgeschlossene Ausschnitte eher kontraproduktiv. Auch Jacken können die Brust optisch verkleinern: einreihige Knopfleisten oder auch auf Taille endende Jacken sind vorteilhaft.

Modetrend: Shapewear

Verbrannten Frauenrechtlerinnen einst die engen BHs und Mieder, so sehen wir heute immer häufiger Shapewear in den Wäscheabteilungen oder an Hollywoodschönheiten. Laut Clare sind diese modernen Unterwäschewaren auch deutlich bequemer als damals. „Moderne Shapewear ist so entworfen, dass frau sie bequem jeden Tag tragen kann. Das Geheimnis ist das enthaltene Lycra, welches den formenden Effekt erzielt, in Kombination mit einem dehnbaren Stoff wie Baumwolle oder Nylon. So können sich Frauen darin bequem bewegen und atmen. Unser Verkaufsschlager ist das figurformende Unterkleid von Zizzi.“

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Plus-Size: Form follows function?

Wer sich schon einmal durch eine Wäscheabteilung mit großen Größen gekämpft hat weiß: vieles sieht schrecklich bieder aus. Navabi hat deshalb nun mit dem Plus-Size-Modell Ashley Graham eine Unterwäsche-Kollektion auf den Markt gebracht, bei der die Erfahrungen des Modells zur perfekten Mischung aus Funktionalität und Ästhetik führen sollten. Das Modell selbst sagt dazu: „Der perfekte BH bestärkt dein Selbstbewusstsein: er verändert deine Silhouette. Deshalb wollte ich eine Kollektion entwickeln, die Sexappeal versprüht.“ Die BHs sollten nicht nur gut sitzen und den Busen stützen, sondern auch sexy wirken und Frauen ein gutes Gefühl geben. Zumindest Ashley sieht auf den Bildern heiß aus.

Bilder: navabi.de

Lieschen