Bodybuilding – Nur für selbstverliebte Muskelprotze?

Das betreiben doch nur mit Steroiden vollgepumpte Kolosse, deren einziges Ziel darin besteht, ihren Bizeps-Umfang bis ins Unermessliche zu steigern. Ist das tatsächlich so? Wohl keine Sportart ist derart umstritten wie die extreme Form des Krafttrainings. Unzählige Mythen ranken sich ums Bodybuilding, was nicht wenige potentielle Interessenten abschreckt. Doch was davon stimmt wirklich? Wir haben die größten Vorurteile genauer unter die Lupe genommen.

Bodybuilder Muskeln Mann

Allein unter Hünen

Von all den Klischees unbeeindruckt zeigte sich Isa: Vor zwei Jahren wagte die Ehefrau und Mutter den Einstieg in die Welt der Muskelpumper. Gerade weil sie als verheiratete Frau über 40 mit Kindern so gar nicht in das typische Schema des muskelbepackten Kolosses reinpasste, hatte sie es zu Beginn alles andere als einfach. Doch es waren nicht nur ihre jüngeren Bodybuilder-Kollegen, die Isa und ihrem Vorhaben zunächst skeptisch gegenüber standen. Die größten Zweifel hatte dabei wohl sie selbst, vor allem als sie sich – wie nicht anders zu erwarten – in der Bodybuilding-Ecke des Fitnessstudios als einzige Frau wiederfand. „Das war am Anfang schon extrem komisch. Und mir total peinlich. In dem Studio, in dem ich trainiere, sind in der BB-Ecke so gut wie keine Frauen. Und wenn dann nicht in meinem Alter“.

Vom Außenseiter zum Trainings-Buddy

Trotz einiger skeptischer und belustigter Blicke mancher Bodybuilding-Kollegen verfolgte Isa strikt die Devise: Einfach weitertrainieren und dabei immer konsequent grinsen! Sowohl ihre Disziplin als auch ihre freundliche, aufgeschlossene Art machten sich schließlich bezahlt. Inzwischen wird Isa als gleichrangiger Trainingspartner akzeptiert und geschätzt: „Macht total Spaß ein Buddy zu sein“. Als Bodybuilding-Buddy möchte sie auf ihrem Blog Frauenfitnesspower auch anderen die Hemmung vor der umstrittenen Sportart nehmen und Kraftsport-Interessierte „ermutigen, motivieren, inspirieren, informieren und ab und an meine Leser zum Lachen oder Schmunzeln bringen.“

Viel Muckis und sonst nichts dahinter? Die größten Klischees aufgeklärt:

Als Buddy kann Isa über die meisten Discopumper-Stereotypisierungen sicherlich nur müde lächeln. Aber bekanntlich steckt in vielen Vorurteilen ja meist auch ein Fünkchen Wahrheit. Doch trifft das auch auf diese vier altbekannten Bodybuilder-Klischees zu?

1. Bodybuilder sind primitive Selbstdarsteller

Klar, schwarze Schafe gibt es überall. Leider fallen gerade die paar Discopumper aufgrund ihres lauten und selbstdarstellerischen Verhaltens übermäßig auf und hinterlassen bei uns das Negativbild des primitiven Vollprollos. Aber schaut euch bei eurem nächsten Fitness-Studiobesuch doch mal etwas intensiver um! Ihr werdet bald merken, dass sich die wirklich hart trainierenden „echten“ Bodybuilder eher im Hintergrund halten und diszipliniert ihr Sportprogramm absolvieren. Für Eigenwerbung haben ambitionierte Sportler weder Zeit noch haben sie das nötig.

2. Bodybuilder nehmen Steroide

Vor allem Einsteiger greifen, wenn die ersehnten Erfolge ausbleiben, oftmals zu anabolen Steroiden, um das Muskelwachstum zu beschleunigen. Allerdings bleiben die Erfolge nur dann aus, wenn folgende Bodybuilder-Maxime missachtet werden: „hartes und individuell passendes Training, genügend Regeneration und eine ausgewogene, zielgerichtete Ernährung.“ Den meisten Bodybuildern ist durchaus bewusst, dass ein langfristiges positives Ergebnis nur mit Hilfe dieser drei goldenen Regeln erzielt werden kann und nicht durch Herzschäden verursachende Dopingmittel. Wichtig ist vor allem, sich am Anfang seine Anreize nicht in irgendwelchen Idealbildern des perfekt proportionierten Körpers zu suchen. Auch Isa merkte schnell: „Man muss die Motivation in sich selbst finden!“. Dass viele Extremsportler trotzdem immer wieder auf die illegalen Hilfsmittel zurückgreifen, ist leider nicht nur ein trauriges Phänomen des Bodybuildings.

Anabolika Steroide Doping

Doping existiert leider nicht nur im Bodybuilding!

3. Bodybuilding ist gesundheitsschädlich

Wie bei anderen Sportarten, gilt auch hier: Nur im übertriebenen Maße oder falsch ausgeführt, kann sich Bodybuilding negativ auf die Gesundheit auswirken! Vor allem schlecht informierte oder übermotivierte Einsteiger tendieren dazu, sich anfangs zu übernehmen oder auch Trainingsübungen falsch auszuführen. In Maßen und richtig betrieben jedoch kann Bodybuilding eine Bereicherung sowohl für Körper und Geist sein, wie auch Isa feststellte: „Es ist einfach etwas dazugekommen durch den Sport. Etwas das mich bereichert. Und stark macht. Körperlich und mental.“ Hilfreiche Tipps und Videos zur richtigen Ernährung und zu Trainingsübungen, findet ihr auch auf ihrem Blog.

4. Nur Mannsweiber betreiben Bodybuilding

Auch Isa wurde mehrfach mit dem Vorurteil konfrontiert, dass Kraftsport betreibende Frauen irgendwann aussähen wie ein Kerl, was ihrer Meinung nach „der größte Unsinn“ ist. Frauen bauen viel langsamer Muskeln auf als Männer, da sie über weniger Testosteron verfügen. Das männliche Sexualhormon ist nämlich verantwortlich für den Muskelaufbau. Den eindeutigen Beweis, dass nicht alle Bodybuilderinnen aussehen wie „russische Diskuswerferinnen“, liefert jedoch eindeutig unsere Bloggerin Isa.

Fitness woman

Der Stereotyp der muskelbepackten Walküre – trifft im Bodybuilding nicht immer zu!

Das ist Isa:
Isa FrauenfitnessNachdem Isa schon unzählige Male dem Jojo-Effekt unterlag, machte sie sich auf die Suche nach dem ultimativen für sie geeigneten Sport und wurde schließlich im Bodybuilding fündig.Leider bekam anfangs nur ihr Trainer angesichts ihres wagemutigen Entschlusses leuchtende Augen. Wagte sie es zu Beginn kaum unter den skeptischen Blicken ihrer Bodybuilder-Kollegen Klimmzüge zu machen, gehört sie inzwischen zu den absoluten Fitness-Profis. Sie beweist eindeutig, dass man mit Konventionen brechen kann: Auch als über 40jährige Ehefrau und Mutter von drei Kindern bringt sie sowohl Familienleben, Sportprogramm als auch gesunde Ernährung unter einen Hut.

 

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