Carpe Diem: Macht eure Studienzeit zur besten Zeit eures Lebens

Nachdem die Anfangseuphorie des Studiums verflogen ist und wenn Klausuren- und eklige Abgabetermine immer näher kommen, fragt sich irgendwann jeder: Warum mache ich das eigentlich? Wir haben mit einer Medizinstudentin gesprochen, die nach dem Motto „Für das Leben – nicht für das Studium“ lebt und geben euch Stützpunkte, was ihr persönlich aus der vermeintlich wichtigsten Phase des Lebens mitnehmen solltet – und auch werdet.

Female student success and happiness

Studium ist nicht nur gleichbedeutend mit Büffeln, sondern auch Freiheit und Lebenserfahrung.

Studieren, aber richtig

Studieren muss man lernen. Auch wenn es komisch klingt – so ist es. Ganz zu Beginn des Studiums überwiegt die Neugierde auf alles Unbekannte; das neue Umfeld, neue Leute, neue Situationen. Man lernt sehr viel und hat dank eigener Zeiteinteilung gleichzeitig große Freiheiten.

Diese Freiheiten sind aber nicht immer nur von Vorteil. Wenn der Alltag dann nach und nach einkehrt und einem in Prüfungsphasen alles über den Kopf steigt, will gelernt sein, wie man in solchen Lagen einen kühlen Kopf bewahrt und vor allem: abschaltet. Damit ihr in Situationen, in denen ihr am liebsten alles stehen und liegen lassen wollt, nicht durchdreht, solltet ihr euch die Vorteile des Studentenlebens in Erinnerung rufen und das Maximum aus eurer Studienzeit herausholen.

Für das Leben entscheiden, nicht für das Studium

Selbstdisziplin ist das A und O… trotzdem darf man’s auch mal schleifen lassen – aber bewusst. Die Bloggerin Catlée, selbst viel beschäftigte Medizinstudentin nennt das: „Für das Leben entscheiden, nicht für das Studium.“ Auf ihrer Seite www.trianglevintagechild.blogspot.de postet sie fröhlich neben Lifestyle- und Modetrends über ihre Gedanken aus dem Studentenalltag, die den einen oder anderen ein bisschen aus der Depri-Spirale locken. Denn sie zeigen, dass es allen Studenten gleich geht und alle hin und wieder mit denselben Problemen zu kämpfen haben.

Gesundes, ausbalanciertes Mittelmaß

„Einfach mal einen Abend freinehmen“, wie Catlée es nennt, wirkt Wunder. Aber geht das so einfach? Auf jeden Fall. Wenn ihr euch immer wieder und immer wieder bewusst macht, dass das Studium nicht alles ist. Studentenleben bedeutet für Catlée, am Ende des Studiums sagen zu können, „Das war eine verdammt geile Zeit!“ und sich nicht nur ans Büffeln zurückerinnert. Und damit man diese hat, sollte man „legendäre Nächte durchfeiern, tanzen und mit Einwegkameras fotografierend“ das Leben genießen. Ambitioniert spricht sie davon, am Ende ihres sechsjährigen Studiums auf eine verrückte Lebensphase zurückblicken zu können und gleichzeitig eine „sehr gute und engagierte Ärztin“ zu sein. Wie das funktioniert?

Lebenserfahrung aus der Zeit neben dem Studium gewinnen

Holt für euch heraus, was geht. Und damit ist nicht (nur) das Lernen, sondern das Leben neben der Uni gemeint. Das prägt uns womöglich am meisten. Denn was uns nicht umbringt, macht uns nur stärker. Deshalb zieht ihr die meiste Erfahrung aus vermeintlich schwierigen Situationen.

  • Haushaltet sinnvoll mit dem Geld …und gönnt euch immer mal wieder eine Belohnung für eine Hürde, die ihr überwunden habt.

Klar, fast jeder Student ist ständig knapp bei Kasse – und das ist auch gut so! Wer das Haushalten mit dem verfügbaren Geldbetrag nicht in jungen Jahren schmerzhaft lernt, für den wird es später umso schwieriger sein. Für den Anfang ist es am hilfreichsten ein Haushaltsbuch (hier zum Ausdrucken) zu führen und aufzuschreiben, wie viel für was bezahlt wurde; variable Ausgaben sind beispielsweise Lebensmittel, Haushaltsprodukte oder Kleidung. Regeln gibt es keine, das Haushaltsbuch soll euch aber einen Überblick verschaffen. Und wenn’s doch knapp wird, findet sich immer irgendwo ein spontaner Aushilfsjob.

  • Geht arbeiten … und lernt viel über euch selbst und welches Arbeitsumfeld für euch geeignet scheint.

Das Studium ist eure Vorbereitung auf die berufliche Zukunft. Und auch wenn ihr es verflucht, mal wieder am Wochenende bis in die Puppen im Service zu stehen oder für die Arbeit früh raus zu müssen, so zieht ihr in jedem Fall Pluspunkte für euch: Erfahrung und Arbeitsmoral.

  • Entdeckt andere Länder und Kulturen … nie mehr hat man so viel frei verfügbare Zeit; zum Reisen, zur Entwicklung und schließlich zur Selbstfindung.

Aber es geht auch nicht nur um die freie Zeit. Studieren oder ein Praktikum im Ausland ist nie wieder so günstig. Der DAAD gibt Tipps und Tricks zur Studienplanung und Finanzierungsmöglichkeiten. Nach dem Auslandsaufenthalt werdet ihr mit Sicherheit weltoffener und kulturbewusster an Situationen herangehen.

An Herausforderungen wachsen

Zu erkennen, wer man ist, mit welchen Leuten und in welchen Kreisen man sich bewegen möchte, an Herausforderungen zu wachsen und sich nicht unterkriegen zu lassen und vor allem zu lernen, was im Leben für einen selbst von Bedeutung ist: das ist vermutlich das Wichtigste am Studieren. Das solltet ihr euch immer versuchen in Erinnerung zu rufen, auch wenn es nicht immer einfach ist. Und ja, das Studium ist wirklich die beste Zeit. Genießt es!

Nicht für die Schule oder Uni lernen wir, sondern für das Leben und wir bedanken uns herzlich bei Catlée für das Interview!

Susel