Mittlerweile geben sich die Wunder-Nahrungsmittel regelrecht monatlich die Türklinke in die Hand. Acai-Beeren, Granatapfel oder Lachs sollen uns gesünder machen als wir sind. Der neueste Schrei heißt Chia-Samen und ist nicht gerade billig. Doch wenn die Samen mehr können, als nur in unserem Müsli zu knuspern, dann lohnt sich ja vielleicht die Investition?
Chia-Samen aus Mittelamerika
Wie so vieles sind auch Chia-Samen keine neue Entdeckung, sondern in Mittelamerika – vor allem Mexiko – ein uraltes, traditionelles Lebensmittel. Doch da hierzulande immer mehr Menschen wieder bewusster und vor allem natürlicher essen wollen, werden solche Produkte quasi neu entdeckt. Doch hierzulande wird den Samen direkt allerlei Wunderwirkung zugeschrieben. So sollen sie nicht nur das Immunsystem dank Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren stärken, sondern auch noch beim Abnehmen helfen und gegen Hautalterung wirken. Was ist dran?
Das können Chia-Samen
Neben dem sehr hohen Proteingehalt sind die Samen vor allem deshalb so beliebt, weil sie lange satt machen. Mittels Flüssigkeit quellen die Chia-Samen nämlich extrem auf und füllen so den Magen. Deswegen gelten die Samen auch als Abnehm-Hilfe, weil sie sättigen – Wunder bewirken sie hier aber nicht. Auch die genannten Fettsäuren stecken wirklich in der Pflanze und die Omega-3-Fettsäure liegt sogar in so hohem Maß vor, dass Chia-Samen alle anderen Pflanzen ausbooten, sogar Lachs! Daneben finden sich auch die beliebten Antioxidantien in den Samen – ähnlich wie in Goji-Beeren –; ob das aber wirklich reicht, um die Haut langsamer altern zu lassen…who knows?
Unter Sportlern sind Chia-Samen aufgrund des Eiweißgehalts so beliebt. Im Norden Mexikos schwören die Tarahumara schon seit jeher auf den Energielieferanten Chia. Angeblich sollen die Samen sogar bewirken, dass die Tarahumara besonders schnell und ausdauernd laufen können. Das Volk gilt gar als unbesiegbar im Ultralangstreckenlauf. (Quelle) Zwar werden wir wohl durch unsere tägliche Ration Chia-Samen im Müsli nicht plötzlich zu den überirdischen Läufern mutieren, doch generell gilt natürlich, dass langanhaltendes Sättigungsgefühl sehr dienlich für Ausdauersport ist – oder wer mag beim Langstreckenlauf schon durch den Drive-In-Schalter rennen müssen?
Lecker-Schmecker: So können Chia-Samen gegessen werden
Viele streuen sich die Samen einfach über ihr selbstgemachtes Müsli am Morgen. Das hat zunächst einen knusprigen Effekt, wobei die Samen – je länger sie einweichen – zu einer etwas puddingartigen Konsistenz des Müslis führen.
Ihr könnt mit den Samen aber auch gut Brotaufstriche herstellen – quasi als gesunden Ersatz zu Marmelade. Hier im Blog gibt es ein leckeres Rezept für Erdbeer-„Marmelade“ mit Chia-Samen. Indem ihr die Samen in Flüssigkeit quellen lasst, entsteht eine cremige Konsistenz und das pürierte Obst kann als Brotaufstricht dienen.
Im Blog von Chiabolika sind wir außerdem auf ein Brot-Rezept mit Chia-Samen gestoßen. Dazu löst ihr einen Hefewürfel mit zwei Teelöffeln Salz und drei Esslöffeln Zucker in 700 ml warmen Wasser. Nun kommen 400g Weizenmehl und 400g Dinkelmehl hinzu, dann noch 75g Chia-Samen und 125g Hirse. Der Teig sollte gut vermengt und kann mit verschiedenen Gewürzen verfeinert werden. Anschließend dann bei 180 Grad etwa 70 Minuten backen.
Fazit: Wunder bewirken die Samen natürlich nicht. Aber im Gegensatz zu vielen anderen gehypten Produkten, sind die Chia-Samen dahingehend wirklich gut, dass sie langanhaltend sättigen. Vor allem in der Früh im Müsli ist das ein wünschenswerter Effekt und kann beim Abnehmen helfen.
Bilder: © panthermedia.net / Teri Virbickis
© panthermedia.net / Heike Rau
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