Der Duft von Rose & Lavendel…und andere Gründe für Naturkosmetik

Naturkosmetik liegt im Trend: Natürliche Inhaltsstoffe, frei von synthetischen Konservierungsstoffen oder Mineralölen und dazu ohne Tierversuche „crueltyfree“ produziert. Gute Gründe, um auf natürliche Kosmetika umzusteigen. Doch was steckt hinter den meist teuren Produkten und helfen sie wirklich?

Natural wellness concept

Naturkosmetika werden mit ätherischen Ölen hergestellt.

Naturkosmetik – was genau ist das?

Der Begriff Naturkosmetik ist bisher weder eindeutig rechtlich definiert noch geschützt. Naturkosmetik im weiten und einfachen Sinne lässt sich als frei von bestimmten Inhaltsstoffen wie Polyethylenglykol (PEG), Silikonen, Parabenen, synthetischen Duftstoffen, Paraffinen und anderen Erdölprodukten definieren. Doch was der Produzent daraus macht, ist ganz abhängig von seiner Überzeugung. Hersteller von „echten“ Naturkosmetik-Produkten setzen ausschließlich auf pflanzliche Öle, Fette und Wachse und pflanzliche Zutaten aus möglichst kontrolliert biologischem Anbau. Dabei sind natürlich auch Tierversuche ein Tabu.

Weil Naturkosmetika immer beliebter werden – seit 2009 erfreuen sich allein die deutschen Fabrikanten von Naturkosmetik-Marken an einem Umsatzzuwachs von 9% – schummeln Hersteller an der ein oder anderen Ecke. So wird dem Verbraucher oftmals nur suggeriert, er kaufe Naturkosmetik hergestellt nach strengen Vorschriften, obwohl das nicht der Fall ist. Doch: was spricht generell für Naturkosmetik?

Verträglichkeit – Kosmetik ohne Chemie

Für viele, wie die Bloggerin Susie, ist der Grund zu Naturkosmetik zu greifen ein ganz simpler: die Verträglichkeit. Auf ihrem Blog Villa Lebenslust stellt sie Rezepte und DIY-Ideen vor, testet aber auch Naturkosmetik wie beispielsweise diese Merry Christmas Bodybutter. 90% ihrer täglichen Pflegeprodukte wie Bodylotion, Shampoo oder Cremes sind ausschließlich natürlich, da sie eine sehr empfindliche Haut hat, die zu Reizungen neigt. Eine Ausnahme macht sie manchmal bei dekorativer Kosmetik, wenn sie das Produkt verträgt: „Ich sehe mir jedoch die Inhaltsstoffe genauer an, um zu entscheiden, ob ich das Produkt längerfristig benutzen möchte, obwohl es keine Naturkosmetik ist.“ Besonders schätzt sie den natürlichen Duft der Naturkosmetik und bevorzugt die Marken Lavera, Maienfelser Naturkosmetik und Everyday Minerals.

Crueltyfree – Kosmetik ohne Tierversuche

Doch Naturkosmetik ist nicht gleich Naturkosmetik – Denn diese ist nicht ohne weiteres frei von Tierversuchen, sondern wird öfter an Tieren getestet als vermutet. Für wen bei Kosmetika an erster Stelle aber die tierversuchsfreie Produktion steht, der sollte sich das bewusst machen. Die Organisation PETA hat hierfür eine Liste aller in Deutschland erhältlicher Kosmetikfirmen veröffentlicht, deren Produkte ohne die Durchführung von Tierversuchen hergestellt werden. Wenn ihr also über eine bestimmte Marke mehr erfahren wollt, könnt ihr diese Datenbank einfach durchsuchen.

Vegan – Kosmetik ohne tierische Inhaltsstoffe

Neben reiner Naturkosmetik gibt es auch vegane Kosmetik, also Pflegeprodukte, die zwar natürliche Inhalte haben, aber zudem frei von tierischen Zusatzstoffen wie Honig, Bienenwachs oder Milch sind. Doch Achtung! Auch wenn man gerade hier vermuten würde, dass vegane Kosmetika mit der Überzeugung „Anti-Tierversuche“ einhergehen, so ist das leider keine Voraussetzung. Eine gründlich erstellte Liste veganer Produkte mit einer Auszeichnung, ob diese tierversuchsfrei sind oder nicht, findet ihr bei Blanc et Noir, dem Vegan Beauty Blog.

Selbstgemacht – Kosmetik aus eigener Hand

Wer wirklich auf Nummer sicher gehen möchte und wissen will, was in Kosmetikprodukten drin ist, der rührt sich seine natürlichen Cremes und Pasten einfach selbst an. Auch hier findet ihr auf dem Blog von Blanc et Noir viele vegane Anregungen.

Piece of natural soap with herbs and flowers.

Selbstgemachte Seifen duften je nach Wunsch nach Zitrus, Rose, Lavendel.

Naturkosmetik: Natürlich, verträglich, ohne Tierversuche und vegan?

Ob die Naturkosmetikprodukte ergiebiger sind oder besser pflegen als herkömmliche, sei dahingestellt. „Natürlich“ klingt aber in jedem Falle besser als „chemisch“ und da die Haut unser größtes Organ ist, sollte man nicht unterschätzen, dass auch sie nachhaltig und gut behandelt werden möchte. Bei der Auswahl der unterschiedlichen Produkte, solltet ihr euch nicht verwirren lassen, sondern überlegen, was euch persönlich am Wichtigsten ist: Ist es nur die bessere Verträglichkeit, so könnt ihr ohne Bedenken auf sämtliche Naturkosmetika zurückgreifen. Wenn euch jedoch auch die Tiere am Herzen liegen, informiert euch vorab über ein Produkt im Internet, bevor es in eurem Einkaufswagen landet.

Susel