Fotografie: Auf die Schönheit kommt es an! – Wirklich?

Bewerbungs-, Hochzeits-, Familien- oder Pärchenfotos – die meisten Menschen wollen auf Fotos gut aussehen und dabei muss nicht immer das wahre Aussehen abgebildet sein. Aber was macht ein gutes Foto überhaupt aus? Wie kann auf Bildern ein natürliches Ebenbild geschaffen werden und warum sind Bilder für uns so wichtig? Wir haben mit einer sehr jungen Bloggerin gesprochen, die uns verrät, worauf es ankommt und wie sie bereits mit 17 Jahren Bilder macht.

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Natürlich und echt soll es wirken!

Wie alles begann

Mit elf Jahren war sie noch „mit einer furchtbar schlechten Digitalkamera, bei der man alle zwei Stunden die Batterien wechseln musste“ unterwegs, mittlerweile ist die 17-jährige Niedersächsin Amy mit einer Spiegelreflexkamera unterwegs und macht auf ihrem Blog aniceamy.de seit 2010 ihre „fotografische Entwicklung“ für jedermann sichtbar. Amy hat schon immer „gerne alles Mögliche fotografiert“ und verfolgt neben dem Lehrstoff der elften Klasse „ihre große Leidenschaft“ – die Fotografie.

Amy Portrait

Amy fotografiert für ihr Leben gern.

Pärchenbilder – eine besondere Herausforderung?

Da romantische Fotografie ja bekanntlich eine Geschmacksache ist, wollten wir von Amy wissen, worauf es ihr im Speziellen bei Pärchenbildern ankommt: „Wir alle kennen diese Fotos, bei denen gerade wir Mädchen dahinschmelzen, weil sie uns diese perfekten Momente zeigen, die bedingungslose Liebe zweier Menschen. Und ich glaube jedes Mädchen träumt davon, sich selbst so zu sehen und ihr Glück auf so eine Weise festzuhalten. Wenn man also schon einmal solche Fotos macht, sollen sie auch besonders sein. Und deswegen sollte die gesamte Situation so natürlich wie möglich sein. Man sieht eben, ob sich zwei Menschen gerade unwohl und beobachtet fühlen, oder ob sie sich ganz auf sich konzentrieren. Oftmals sind es dann gerade die Schnappschüsse, die die eigentlichen Gefühle zeigen.“

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Ob in Farbe oder Schwarz-Weiß, Ziel ist es Gefühle zu zeigen.

So viele Bilder…

Dass das sehr aufwendig sein kann, beweist die Anzahl der Bilder, die Amy im Schnitt bei einem solchen Shooting schießt: „Ich hatte schon Shootings bei denen ich etwa 160 Bilder gemacht habe und andere mit 350. Das ist natürlich auch davon abhängig was man macht und mit wem. Wenn ich Erwachsene fotografiere, die sich mehr auf die Sache konzentrieren, hat man schneller mal was im Kasten, als bei Teenagern die zwischen durch auch mal die Ernsthaftigkeit verlieren“, meint die Siebzehnjährige. Nach Auslese und Bearbeitung bleiben dann meist fünf bis zehn passende Bilder übrig.

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Beim Fotografieren kommt es auf den Moment an.

Noch ein paar Tipps für die „Models“

Da es nicht jedem leicht falle, sich vor der Kamera natürlich zu geben, rät Amy allen, die gerne hübsche Fotos von sich haben wollen, sich vorher schon ein paar Gedanken zu machen, „wie man sich hinstellen könnte, wohin man gucken soll und so weiter.“ Desweiteren sei es förderlich, „sich dabei mit den Leuten zu unterhalten – am besten sogar Witze zu machen. Das entspannt die ganze Situation und man erhält sehr viel natürlichere und damit auch schönere Fotos.“ Aber am aller wichtigsten sind beim Shooting „gute Laune, eine lockere Art und Ideen.“

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Beim Shooting müssen alle Akteure zusammenarbeiten.

Noch ein paar Tipps für „Amateure“

Damit die Situation von vorne rein viel gelassener ist, empfiehlt Amy allen Fotografen, die „zufotografierenden“ Personen vorher kennen zu lernen: „Es ist einfach wichtig, dass sich das Pärchen nicht vor dem Fotografen schämt. Wenn man beispielsweise nur einen der Partner kennt, scheint es mir ganz sinnvoll zu sein, den anderen vorher kennen zu lernen oder sich zuvor wenigstens etwas zu unterhalten.“

Vielen Dank an Amy für das Interview und die Bilder.

Copyright Bilder: http://aniceamy.blogspot.de

 

Josefine