Wenn Blumen lächeln: Interview mit zwei Foto-Bloggerinnen

Bildschöne Aufnahmen von Blumen und Pflanzen gibt es oft zu bestaunen, sind sie doch seit Jahrzehnten beliebte Motive bei Hobby- und Berufsfotografen. Doch wie entstehen diese Fotos und welche Tricks sollte man kennen, damit die Bilder auch wirklich gelingen? Wir haben uns mit zwei Bloggerinnen unterhalten, die sich tagtäglich mit der Welt der Blumen und deren Abbildungen beschäftigen.

Frau fotografiert Blumen

Blumen und Pflanzen sind immer wieder gern gesehene Fotomotive.

Liebe zur Natur

Blumen sind schön. Ihre vielen leuchtenden Farben, ihre perfekte Symmetrie und ihre gelungene Einbindung in die Natur begeistern uns schon immer. Doch nicht nur deswegen gehört die Fotografie von Blumen zur Lieblingsbeschäftigung vieler Fotografen: Sie sind im heimischen Garten anzutreffen und verändern ihre Position nicht. Das macht sie zum idealen Objekt für Foto-Amateure. Das haben auch Sabrina und Janine gemerkt und eine Leidenschaft für Blumenfotografie entwickelt. Mittlerweile betreuen beide jeweils einen eigenen Blog, auf denen sie ihre kleinen Meisterwerke präsentieren. Sabrina stellt ihre Bilder regelmäßig auf ihrer Seite Dream online, wo man ihre Liebe zur Natur wahrlich spüren kann. Die Hobby-Fotografin meint: „Die Natur bietet einem einfach so viel Schönes, zum Beispiel Sonnenauf- und Untergänge, wunderschöne Wiesen und Blumen! Ich liebe es, wenn sich diese Freiheit und Schönheit der Natur in Bildern wiederspiegelt. Man kann diese Momente festhalten und sich immer wieder daran erinnern.“ Ihre Motive findet sie direkt vor ihrer Haustür: „Zuhause habe ich einen wunderschönen Garten und da ich nicht in der Großstadt wohne, habe ich auch viel Natur um mich herum.“

 

Blumenbild von Sabrina

„Oft habe ich überhaupt keine Ahnung, welche Blume ich fotografie. Ich suche mir nur die Schönsten raus“, meint Sabrina zu ihren Bildern.

Blumen-Fotografie aus Leidenschaft

Ähnlich geht es auch Janine: „Ich liebe meinen Garten! Blumen bleiben stehen und bewegen sich nicht. Ich kann sie solange fotografieren, wie ich will – sie beschweren sich nicht! Außerdem sind sie echt hübsch und ich liebe es, den Leuten kleine Dinge zu zeigen, an denen sie im Alltag einfach nur vorübergehen.“ Seit 2012 feilt sie an ihren Foto-Künsten, die sie auf ihrem Blog „Das Katzenauge“ präsentiert. Ihre Leidenschaft zum Blumen fotografieren wurde damals während eines Sommer-Urlaubs in Kroatien geweckt: „Ich hatte meine billige Kamera dabei und habe wirklich alles fotografiert. Auch wenn diese Kamera nichts anderes konnte als Vollautomatik, war ich begeistert, was ich für ‚Meisterwerke‘ gezaubert hatte. Kaum aus dem Urlaub zurück, habe ich mir eine bessere Digitalkamera und zu Weihnachten dann meine langersehnte Spiegelreflex gekauft. Ich denke, dass ich gerade im ersten halben Jahr durch den Kamerawechsel viel gelernt habe – auch, dass das Motiv, wenn es schlecht ist, auch schlecht bleibt. Egal ob mit Profikamera oder mit Handykamera gemacht!“

Schwerer als gedacht

Gerade Blumen sind nicht unbedingt so leicht zu fotografierende Motive, wie man als Laie vielleicht annimmt. Da gibt es schon einiges zu beachten. Sabrina meint dazu: „Ich achte immer besonders auf den Lichteinfall und auf die Art der Blume. Beispielsweise sind Gänseblümchen leichter zu fotografieren als Rosen, weil die Struktur einer Rose durch die nah aneinander gereihten Blätter viel komplexer ist.“ Janine schaut dagegen eher auf die richtige Perspektive: „Ich finde, man braucht ein Auge dafür, welche Perspektive welcher Blume schmeichelt. Gerade am Anfang muss man sich sehr viel mit der Technik beschäftigen. Brauche ich ein teures Makro-Objektiv oder reichen auch Nahlinsen? Ich habe mich erst einmal für die günstigeren Nahlinsen entschieden. Aber natürlich muss man immer wieder ausprobieren und sich auch mal in den Dreck legen!“

Blumenbild von Janine

Auch Janine weiß, wie man die kleinen bunten Schönheiten vor der Linse in Szene setzt.

Technik-Tipps von den Experten

Wer selber vielleicht überlegt, als Blumen-Hobby-Fotograf durchzustarten, muss sich keine Gedanken zu teuren Anschaffungen machen. Denn eine bestimmte Kamera braucht man laut unseren zwei erfahrenen Natur-Fotografinnen nicht. „Wenn überhaupt, ist eine bestimmte Einstellung oder ein Objektiv wichtig. Bei DSLR´s sind die bekanntesten Arten, um Makro zu fotografieren, Nahlinsen oder ein Makro-Objektiv. Bei Kameras ohne austauschbarem Objektiv gibt es bestimmt einen Makromodus und notfalls tut es auch der Portraitmodus der Kamera“, erklärt uns Janine. Sabrina setzt mehr auch Nachbearbeitung: „Ich verwende meistens mein 44mm Nikkor Makroobjektiv und die Landschaftseinstellung meiner Kamera. Den Rest bearbeite ich mit Photoshop.“
Gerade bei Nahaufnahmen werden Fotos bekanntlich gerne mal unscharf. Zum Schluss wollten wir von Janine noch einen Geheimtipp wissen, wie man diese Unschärfe am besten verhindern kann: „Mit einem Stativ! Allerdings muss ich zugeben, bin ich manchmal zu faul, immer eines mitzuschleppen. Wenn leichter Wind ist, dann würde ich (oder generell immer, weil ja auch die Hand sich bewegt) die Belichtungszeit kurz einstellen. Was ich immer mache, ist meinen Arm, mit dem ich die Kamera halte, auf einem Stein oder ähnlichem abzustützen!“
Wir danken Sabrina und Janine für das nette Interview.

 

Bild oben: © panthermedia.net /Viktor Cap

Bild mitte: Sabrina / muffindream.blogspot.de

Bild unten: Janine / daskatzenauge.blogspot.de