Kreativ oder Primitiv? DIY!

Es wird genäht, gebastelt, gebacken und gestrickt – Do-it-Yourself ist wieder so beliebt wie lange nicht mehr. Für Bastelerfahrene, -anfänger und totale DIY-Neueinsteiger haben für euch bei einer DIY-Bloggerin nachgefragt und verraten euch hier, was man besser nicht selber basteln sollte, wo sich für die Kreativblogger der moralische Ansatz verbirgt und welchen Vorteil Upcycling für uns alle hat.

Nähcollage

Viele schöne Dinge hat Steffi schon kreiert…

Zum Basteln und Nähen braucht ihr nicht viel Geld. Wirklich ? Sehen wir uns in Kaufhäusern und Stoffläden um, scheint es so, als wäre auch dort der Hype längst angekommen. Was also tun, wenn man mit wenig Geld ins Metier der DIY-Blogger einsteigen will? „Wer nicht viel Geld für Bastel- und Nähmaterialien ausgeben möchte, sollte sich dem aktuellen Hype namens „Upcycling “ anschließen. Diese Projekte aus recycelten Materialien sind meist einfach, günstig und schnell umzusetzen. Gerade bei Dritten kommen diese simplen Kreationen immer ganz besonders gut an.“ Meint Steffi, die seit 2012 einen DIY-Blog betreibt. Für Interessierte, hat sie hier ein paar Ideen zum aktuellen „Upcycling-Fieber“ für euch bereit gestellt.

Das Leben schöner gestalten

Die 27 jährige Jungbloggerin möchte als absolute Bastel- und Näh-Quereinsteigerin andere dazu motivieren, ihr Leben mit „einfachen und dennoch kreativen Do-it-Yourself-Projekten ein Stück schöner zu gestalten.“ Sie ist absolut der Meinung, dass andere Leute auch all das können, was sie kann, denn wer Freude an kreativen DIY-Projekten hat, wird all ihre Ideen mit ein wenig Übung auch selbst umsetzen können. Naja, fast. Beim Versuch einen Schal zu stricken musste sie nach dem langen Kampf um jeden Zentimeter einfach feststellen: „Es machte mir einfach keinen Spaß mich auf die Anzahl der Maschen zu konzentrieren, um dann im Schneckentempo minimale Erfolge zu „feiern“. Begeisterte Strickerinnen werden jetzt wohl sagen „Ach mit ein wenig Übung ist so ein Schal doch ruck zuck vor dem Fernseher fertiggestellt“. Doch wenn jemanden eine bestimmte Technik einfach keinen Freude macht, sollte man es einfach dabei beruhen lassen.“ Mittlerweile hat sie sich damit abgefunden, dass Wolle einfach nicht ihr bevorzugtes Material ist, dafür zeigt sie auf ihrem Blog, dass „oft die tollsten Projekte super einfach und ohne großartiges Talent an einem Nachmittag umsetzbar“ sind.

Handtasche rosa

…wie zum Beispiel diese Handtasche.

Angst um die Individualität

Für alle, die den aktuellen Trends und Einheitslooks der großen Kaufhausketten, aus Angst ihre Individualität zu verlieren, nicht folgen möchten, hat Steffi einen Rat: „Viele Menschen lieben es, den aktuellen Trends und Looks der Designer und führenden Kaufhausketten zu folgen. Das heißt jedoch nicht, dass wir dadurch zwingend unsere Individualität verlieren. Da die Produktvielfalt in den Kaufhausketten immer größer wird, kann durch die unterschiedliche Kombination dieser Trend-Produkte ganz einfach ein individueller Look im Kleiderschrank oder der Wohnungseinrichtung entstehen.“ Sie empfiehlt Internetseiten wie Ikea Hackers, die zeigen, „dass selbst die Standardprodukte des günstigen Möbelschweden mit etwas Kreativität zu individuellen Einzelstücken umfunktioniert werden können.“

Auf die Frage, ob ein moralischer Ansatz hinter ihren DIY-Projekten stecke, antwortet die Bloggerin, die neben Basteln und Malen auch gerne kocht: „Mein Blog ist eine Art kreatives Spiegelbild meiner selbst. Hier zeige ich meine eigenen kreativen Erfolge sowie Misserfolge, tausche mich mit anderen Kreativbloggern aus, inspiriere und motiviere meine Leser zu eigenen Projekten und gebe Tipps zu anderen ideenreichen Quellen weiter. Dabei bin ich sehr darauf bedacht, nur Dinge weiterzuempfehlen, hinter denen ich auch wirklich zu 100 % stehe.“

Die Jungbloggerin Steffi  hat jede Menege Ideen.

Die Jungbloggerin Steffi hat jede Menge Ideen.

Wenn wir jetzt an unsere Bastelerfahrungen denken, liegen die bei den meisten wohl im Grundschulalter. Klar sind selbstgebastelte Dinge meistens schöner, aber gekauft geht es oftmals schneller. Hand auf’s Herz: Gibt es deiner Meinung nach Dinge, die man nicht selber basteln sollte? „Jeder kreative Kopf muss für sich selbst entscheiden, wann ein bestimmtes Projekt an seine persönlichen Grenzen stößt. Gefährliche Verschönerungsarbeiten auf der Balkonüberdachung, Färbetechniken mit giftigen Substanzen oder hübsche Lasereffekte mit elektrischen Kabelverbindungen kommen bei mir eindeutig nicht auf die To-Do-Liste.“

In diesem Sinne bedanken wir uns ganz herzlich für das Interview und die Bilder.

Josefine