Vorfrühlingszeit ist Diätzeit. Und vor allem Low-Carb verspricht schnelle und gewichtige Erfolge. Mit Atkins, South Beach oder Strunz ist die Diät auch längst fester Bestandteil im Abnehm-Alltag. Dennoch ist die kohlenhydratarme Ernährung hartnäckigen Vorwürfen ausgesetzt. Wir zeigen in unserem Diät-Check, ob die Kritik zutrifft.
- Langweilig! Ist Low-Carb eintönig?
Die Umstellung auf weniger Kohlenhydrate verlangt, den eigenen Speiseplan zu checken. Denn viele „Carbs“ finden sich nicht nur in Süßigkeiten, Brot und Nudeln, sondern auch in Milch und teilweise sogar Obst und Gemüse. Das heißt aber nicht, dass ihr euch nur noch von Fleisch mit Mayonnaise ernähren dürft. Low-Carb ist nicht No-Carb, wenn ihr euch gesund ernähren wollt.
Wie vielfältig die Diät sein kann, beweist Bloggerin Jule Gänseblümschen, die überzeugte „Low-Carberin“ ist. Sie hat ihre Kleidergröße von 44 auf 38 verkleinert. In ihrem Blog stellt sie kreative und leckere Rezepte mit wenigen Kohlenhydraten vor. Zum Frühstück gibt es neben einem Kaffee mit selbstgemachter Mandelmilch Schicht-Müsli-Quark. Zu Mittag steht eine Gemüsepfanne mit Nüssen und Ei auf dem Tisch. Abgerundet wird der Feinschmeckertag mit einem Fischfilet in Mandelpanade. Dass der Kreativität kaum Grenzen gesetzt sind, zeigt Jule mit ihren Vorschlägen für Low-Carb Bountys oder Nutella.
Fällt es euch dennoch in einer Phase schwer auf „Carbs“ zu verzichten, rät Jule zu „Cheatdays“, an denen ihr alles essen dürft, auf das ihr Lust habt. Solche Tage haben einen weiteren Vorteil: Euer Körper gewöhnt sich nicht an die niedrigere Kalorienzufuhr, sodass euer Stoffwechsel nicht einschläft.
- Gewichtsverlust nur durch Wasser und Muskeln!
Infolge der kohlenhydratarmen Ernährung entleeren sich eure Glykogenspeicher. Dabei wird darin gebundenes Wasser ausgeschieden. Deshalb nehmt ihr mit weniger Kohlenhydraten anfangs so schnell ab. Allerdings macht das Wasser bei der Gewichtsabnahme nur etwa zwei Kilogramm aus – verliert ihr mehr, kann der Gewichtsverlust so nicht mehr erklärt werden.
Ernährt ihr euch richtig, baut ihr aber auch keine Muskeln ab. Zwar sind Kohlenhydrate für den Muskelaufbau notwendig – das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass ihr ohne Kohlenhydrate Muskeln verliert. Nehmt ihr ausreichend gesunde Fette und Eiweiße zu euch, verliert ihr keine Muskelmasse. Stattdessen verbrennt der Körper allmählich eure Fettzellen, um Energie zu gewinnen.
- Low Carb ist ungesund!
Häufig zu lesen ist, dass eine Low-Carb-Diät mit ihrer hohen Eiweißzufuhr schädlich für die Nieren wäre. Seriöse wissenschaftliche Studien, die dies belegen fehlen. Dennoch raten Sportmediziner, viel Wasser zu trinken. Das gilt allerdings immer, wenn ihr euren Stoffwechsel umstellt, denn so werden Schadstoffe ausgespült.
Auch die Annahme, dass das viele Fett schlecht für die Gallenblase sei, ist nur bedingt richtig. Richtig ist, dass schlechte Fette Gallensteine auslösen – aber Low-Carb ist keine Einladung zum exzessiven Schokoladen- und Chipsessen. Wichtig ist, dass ihr darauf achtet, gesunde, ungesättigte Fettsäuren zu euch zu nehmen, die ihr in Nüssen, Fisch und Avocados findet. Eine Studie 2012 zeigte: Ein zu radikaler Verzicht auf Kohlenhydrate erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Obst und Gemüse sollten daher bei fast jeder Mahlzeit dazugehören.
Wichtig ist, dass ihr einen gesunden Mittelweg findet. Gesundes Low-Carb bedeutet keine Extremdiät, sondern kann eine Ernährungsumstellung sein, die sich dank der Vielfalt an Rezepten und mit „freien Tagen“ dauerhaft bewährt. Hier solltet ihr dem Rat von Bloggerin Jule Gänseblümschen folgen: Die Lebensqualität darf unter Low Carb auf keinen Fall leiden.
Bild 1: ©iStock/marilyna
Bild 2: ©low-carb-gerichte.de
Bild 3: ©iStock/mangostock
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