Kinder der 90er können sich freuen – denn die goldene Epoche der zerrissenen Jeans, karierten Holzfällerhemden und des rebellischen „Scheiß-drauf“-Idealismus feiert ihr Comeback. „Die 90s sind zurück!“ – auch für Kim, denn ihr Blog weckt jede Menge Assoziationen zur rebellischen Musikbewegung Grunge.
Auf dem Blog Fullmoonpills (der seinen Namen einem Lied der Band Fall Out Boy verdankt) setzt sich Kim seit mittlerweile einem Jahr auf kreative Weise mit dem „ganzen 90s-Revival-Getue“ auseinander und postet regelmäßig ihre hauptsächlich von dieser Ära inspirierten, verrückten Outfits. Also weg mit euren poppig-fröhlichen Miley Cyrus- und Justin Bieber-CDs und lieber im Flanellhemd ausgelassen zu Kurt Cobains oder Eddie Vedders rauen Rockröhren headbangen!
Eine Reise zurück in die Zeit von Trash, Rebellion und Weltschmerz-Melancholie
Kim würde sogar am liebsten die Zeit zurückdrehen, um die Undergroundbewegung live mitzuerleben. „Ich liebe Grunge, sowohl den Stil als auch die Musik. Daher ist dies auch die Bewegung, bei der ich am liebsten dabei gewesen wäre. Am liebsten direkt in der ‚Stadt des Grunge‘, also Seattle.“ Ihre Vorliebe für trashig-schicke Outfits und Accessoires, präsentiert in typisch grungig-melancholisch angehauchten Szenerien, ist in ihrem Blog kaum zu übersehen. Ihre größten Inspirationen sind dabei die bis heute bekannten und gefeierten Musikikonen der 90er, wie David Bowie, Ian Curtis und Kurt Cobain.
Second Hand-Läden und Flohmärkte statt Schickimicki-Modeboutiquen
Ein wirklich großartiger Vorteil des Grunge-Revivals ist der, dass die Mode ein Mix aus anarchistischem Punkstyle und bequemer Arbeiterkleidung ist. Das heißt, um dich grungy zu kleiden, brauchst du nichts anderes zu tun, als deine ausgebleichten Jeans sowie dein kuscheliges Flanellhemd aus deinem Schrank zu kramen und diese mit ein paar dekorativen Löchern zu versehen. In Kombination mit verwuschelter Undone-Frisur und Doc-Martens-Boots hast du somit den perfekten Grunge-Look. Deiner Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt, denn je chaotischer und verrückter desto besser! Eine gute und vor allem preiswerte Anlaufstelle für trashige Outfits sind sicherlich Second Hand-Shops, wo auch Kim regelmäßig trendige und vor allem einzigartige Teile aufspürt. „Second Hand-Kleidung finde ich interessant, da die einzelnen Teile mitunter echte Unikate sind, die es so kein zweites Mal auf der Welt gibt“. Rockige Accessoires wie ausladende Metallketten oder die klassischen Buttons mit Bandlogos (wer hatte nicht Unmengen davon auf seiner Schultasche?) finden sich zum Beispiel auf Flohmärkten. Außerdem kann so ein Flohmarktbesuch mit Freunden jede Menge Spaß bringen! Und auch wenn sich dort oftmals Stücke finden, die zwar nicht unbedingt modisch sind, ist vieles so skurril und außergewöhnlich, dass man es trotzdem einfach haben muss. So ging es auch Kim bei einem lustigen Flohmarktnachmittag mit ihrem Freund. „Einmal habe ich meinem Freund so ein Ding gekauft, das er seine gesamte Kindheit über haben wollte. Es handelt sich dabei um eine Art Stange mit Griffen zum Festhalten und Federn am Boden – wenn man sich dort heraufstellt, kann man damit durch die Gegend hüpfen. Zu allem Überfluss war es pink“.
Röhrenjeans und Nike Air Max – nein danke!
Schaut man sich aktuelle Jugendtrends an, wie zum Beispiel die sogenannte Hipster-Bewegung, so scheinen diese nichts weiter zu sein, als eine billige Kopie der letzten „echten“ Subkulturen unserer Eltern-Generation, wie zum Beispiel der Punk-, Grunge- oder auch Hippie-Bewegung . Oftmals werden hier Stilelemente aus den 70er, 80er, 90er Jahren wie Röhrenjeans und Chucks mit modernen Elementen wie neonfarbenen Nike-Turnschuhen oder Casio-Armbanduhren gemischt. Ob man das einfallsreich und kreativ oder einfach nur peinlich findet – das ist wohl Geschmackssache. Unsere Bloggerin Kim jedenfalls vertritt diesbezüglich eine ganz klare Meinung: „Nimmt man den ‚Swag-‘ oder ‚Hipstertrend‘ als Beispiel, so muss ich zugeben, dass ich es wirklich schrecklicher als alles andere finde. Auf einmal tragen alle Leute Sportschuhe wie ‚Nike Air Max‘ oder ‚Air Force‘. Ich besitze diese Schuhe nur zum Joggen – und mal ganz ehrlich, diese Schuhe sind eigentlich nichts weiter als hässliche Klötze. Aber der Mainstream macht den Trend mit. Sehr schade.“
Fest steht, egal ob Hipster, Hippie, Grunge oder Punk – sicherlich hat jede dieser Subkulturen ihren individuellen Reiz, und man darf ja auch nicht vergessen, worum es bei solchen Jugendbewegungen im Endeffekt geht: um Identifikationsmöglichkeiten und einen Weg, sich selbst auszudrücken. Auf welche Weise, bleibt dabei jedem selbst überlassen – und sei es durch neonfarbene Nikes und knallenge Röhrenjeans!
Bilder von privat: © Kim /http://fullmoonthrills.wordpress.com/
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