Sport und gesunde Ernährung in den Alltag integrieren

Gesund leben? – Na klar! Aber es dann auch wirklich machen. Das ist ein ganz anderes Thema. Zwei Seiten müssen hier beachtet werden. Zum einen natürlich die gesunde Ernährung und zum anderem viel Bewegung und Sport. Aber wie lässt sich beides in einen vollgepackten Tagesablauf integrieren und wie schafft man überhaupt den Übergang vom Couchmuffel zum Sportler? Wir haben uns mit der Bloggerin Lara darüber und ihren Blog Berliner Brot unterhalten.

Lachs nach Laras Art

Eines von Laras Rezepten: Lachs mit Antipasti

Lara ist 26 und veröffentlicht auf ihrem Blog Berliner Brot regelmäßig Beiträge zum Thema gesunde Ernährung und Sport: „Sport, gesunde Ernährung, das alles ist schon länger fester Bestand- und Interessenteil meines Lebens und ich habe mich viel damit beschäftigt. Natürlich stieß ich dabei auch oft im Internet auf typische ‚Ernährungsmythen‘, wie zum Beispiel ‚Alles Fett ist böse‘ oder Fitness-Vorurteile wie ‚Wenn Frauen Gewichte heben, sehen sie bald aus wie She-Hulk‘“. Um mit diesen und ähnlichen Vorurteilen aufzuräumen und um ihre Tricks weitergeben zu können, hat Lara schließlich einen eigenen Blog gestartet.

Der Umstieg

Für Lara war der Umstieg in ein sportliches Leben eine Blitzentscheidung: „Ich bin einfach morgens aufgewacht und habe gedacht: dein Körper kann mehr“. Und an Motivation hat es ihr nicht gemangelt: „In deinem Körper steckst du nun mal dein ganzes Leben lang, warum solltest du nicht das Beste aus ihm herausholen?“ Motivation oder zumindest ein gewisser Grundwille ist allerdings für die meisten kein Problem, denn gesund und fit sein möchte schließlich jeder. Trotzdem, ein ganzes Lebenskonzept muss plötzlich umgebaut, anderes Essen gekauft und Zeit für den Sport eingeplant werden. Auch Lara war, bevor sie ihr Ess- und Sportverhalten umgestellt hat, nicht die größte Sportskanone: „Es war wirklich die totale Umstellung. Muskelkater inklusive.“

Ganz am Anfang war das Aufraffen zum Sporteln noch nicht so schwer: „Man war ja heiß auf Ergebnisse und Resultate. Als diese dann aber nach zwei Wochen ausblieben… schwand auch die Motivation zunächst“ Hier heißt es dann Zähne zusammenbeißen und sich immer wieder bewusst machen, dass eigentlich gar nicht so viel Zeit für den Sport draufgeht: „Eine halbe Stunde geht schnell vorbei und irgendwann fließt das nahtlos in den Alltag über. Dann plant man diese Zeit genau ein“

Sport und gesundes Essen im Alltag

Nicht nur der anfängliche Umstieg bereitet Probleme. Wenn das geschafft und eine gewisse Routine entwickelt ist, bleibt die größte Schwierigkeit den neuen Lebensstil auch beizubehalten, vor allem wenn andere Beschäftigungen locken. Doch manche Sportübungen lassen sich ganz leicht in den Alltag integrieren. Lara empfiehlt auch Rituale zu nutzen: „Ich mache zum Beispiel jeden Morgen nach dem Aufwachen eine Tasse grünen Tee für mich und in der Zeit, in der das Wasser kocht, mache ich Sit-Ups und eine Runde Jumping Jacks. Das dauert nicht länger als 3 Minuten und trotzdem habe ich mich schon bewegt, meinem Kreislauf einen kleinen Kickstart gegeben und habe eine Routine, die irgendwann in Fleisch und Blut übergeht.“

Laras Pancakes

Pancakes nach Laras Rezept

Gerade im Bereich gesunde Ernährung ist es auch schwierig sich durchzusetzen, wenn Freunde und Verwandte nicht mitmachen. Lara findet, dass man hier auch durchaus zu seinem Ernährungsstil stehen sollte, so hat sie auch ihre Freunde zum Nachdenken gebracht. Aber alle, die jetzt mit Schrecken daran denken, welchen Umstand es ihnen bereiten würde. Eine andere Essgewohnheit zu haben kann Lara beruhigen: „Eine schlechte Mahlzeit macht deinen Körper nicht dick, genauso wenig wie eine gute Mahlzeit deinen Körper nicht schlank macht“. Und schließlich muss gesunde Ernährung auch nicht unbedingt heißen, dass man auf vieles verzichten muss. Wer will, kann sich ja mal an einem von Laras Rezepten versuchen. Da sind auch Pancakes und Ofenbananen mit dabei!

Eigenen Weg selbst gestalten

Wir haben Lara natürlich nach Tipps für die Ernährung gefragt. Sie rät: „Erstens: reduziert Weißmehl. Zweitens: reduziert Industriezucker. Drittens: möglichst viel unverarbeitete Kost ohne chemische Zugaben. Und viertens: trinkt Wasser, trinkt Wasser, trinkt Wasser“. Trotzdem ist sie der Meinung, dass jeder seinen eigenen Weg gehen sollte: „Es macht keinen Sinn, etwas durchzuziehen, womit man nicht glücklich ist, dann bleibt man nämlich nicht auf Dauer dabei“. Und auch wenn es um den Sport geht, muss letztendlich jeder selbst raussuchen, was für ihn das Richtige ist, denn schließlich hat auch jeder andere Ziele: „Gewichtsabnahme? Definition? Generelle Fitness? Ausdauer? Muskelaufbau und Fettverlust? Sobald man das Ziel festgesteckt hat, kann man daran gehen, die Wege zu ermitteln, die zum Ziel führen. Was macht man gerne? Was macht man nicht so gerne? Was MUSS gemacht werden? Dabei darf man sich selbst nicht aus dem Blick verlieren. Besonders für Menschen, die noch sehr schwer übergewichtig sind, ist das wirklich wichtig. Jeder hat andere Startvoraussetzungen und was für den einen Mensch leicht ist, ist für den anderen womöglich noch unschaffbar“.

Wir bedanken uns bei Lara für das Gespräch und die Bilder!

Bilder: © Berliner Brot

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