Schon wieder Probleme mit der Verdauung, lästige Blähungen und Unwohlsein? Grund dafür ist die heutige Ernährung. Es wird viel zu einseitig und oft zu ungesund gekocht, denn wer hat heutzutage noch Zeit, sich immer neue Rezepte auszudenken, die auch noch gut für den Körper sein sollen?! Höchste Zeit für die Wiederentdeckung der Wunderpflanze Topinambur, die nicht nur Darmbeschwerden lindert, sondern auch gegen Diabetes helfen soll und nicht selten zu Diätzwecken eingesetzt wird. Was es genau mit diesem Topinambur auf sich hat, wie er schmeckt und wie man ihn verwendet, verrät uns Herr Lindl, Gründer der Topinambur Manufaktur.
Die blühende Topinamburpflanze ähnelt wirklich einer Sonnenblume.
Die Wiedergeburt des Topinambur
Bereits im 18. Jahrhundert war die aus Nord- und Mittelamerika stammende Pflanze in Deutschland bekannt und wurde meist zum Kochen verwendet. Als Grundnahrungsmittel setzte sich allerdings mehr und mehr die Kartoffel durch und verdrängte letztendlich den Topinambur aus den einheimischen Küchen. Herrn Lindl kam die Idee, das vergessene Gemüse wieder aufleben zu lassen…
Wir haben uns den Traum vom Leben auf dem Land verwirklicht und mit der Familie einen alten Allgäuer Bauernhof mit vier Hektar Land gekauft. Gleichzeitig haben wir nach einer Idee gesucht, wie wir das Land gut nutzen können, was auf einer Höhenlage von 750 Meter wachsen könnte und eine echte Nische ist. Es sollte auch ökologisch interessant sein. Als gelernter Gärtner und Landschaftsarchitekt kennen meine Frau und ich uns ganz gut mit Pflanzen aus und sind dann auf Topinambur gestoßen.
Exotisch ist in?
Die Unbekanntheit des Topinambur macht ihn zu etwas Besonderem. Doch wie sagt man so schön: was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht! Zwar ist die Pflanze in bestimmten Zielgruppen auf dem Vormarsch, Herr Lindl glaubt aber nicht an einen plötzlichen Trend:
Die älteren Generationen kennen alle Topinambur, er war mal verbreiteter als die Kartoffel. Aber jetzt ist er eben ein vergessenes Gemüse und in bestimmten Kreisen ist es immer en vouge, etwas scheinbar Neues zu entdecken. Topinambur allerdings sollte nicht gewaschen sein, wenn er verkauft wird, damit er nicht so schnell austrocknet. Das passt natürlich gar nicht in unsere „Glitzer Supermarkt Gemüseeinschweiß Kultur“. Also ist er eher etwas für Gourmets, Liebhaber und pfiffige Diabetiker, die um die positive Wirkung von Topinambur wissen!
Die etwas andere Kartoffel, oder auch nicht…
Unscheinbar, aber mit viel Power: Die Knolle des Topinambur
Vom äußeren Erscheinungsbild her erinnert der Topinambur irgendwie an eine Mischung aus Kartoffel und Ingwer, aber er ist weder mit dem einen noch dem anderen vergleichbar. Denn von äußerlicher Ähnlichkeit sollte man nicht auf innerliche schließen…
Die meisten sagen immer, Topinambur sei wie Kartoffel, doch außer dass es eine Knolle ist, im Boden wächst und so ähnlich wie Kartoffel angebaut wird, hat es gar nichts damit gemeinsam. Topinambur ist ein Sonnenblumengewächs, wird bis zu 4 Meter hoch, blüht wunderschön und sehr lange und bildet diese ca. kinderfaustgroßen, zum Teil verwachsenen, braunschaligen oder auch rotschaligen Knollen. Eigentlich ist Topinambur etwas Einzigartiges. Oder können Sie mir mal erzählen, womit eine Tomate vergleichbar ist? Topinambur ist eine wirklich knackige, vom Biss an Sellerie erinnernde, leicht nussig und süßlich schmeckende Erdfrucht, die einen ganz eigenen, wie ich finde leckeren und frischen Geschmack hat. Der „Umstieg“ ist nicht so schwer, wie es häufig heißt – lasst euch da nichts vormachen! Mit ein wenig Interesse an den Produkten, die ihr kauft (angefangen bei Lebensmitteln, bis hin zur Kosmetik) hat man schnell den Dreh raus, was „ok“ ist und von was man die Finger lassen sollte.
Das Wundermittel
Wenn man Berichten glaubt, scheint Topinambur ja gegen alles zu helfen. Verdauung, Diabetes, Hauterkrankungen und vieles mehr. Aber was genau macht die Pflanze zum „Wundermittel“? Herr Lindl hat uns über den wichtigsten Inhaltsstoff Inulin aufgeklärt.
Topinambur hat neben Chicorée den höchsten Anteil an dem Mehrfachzucker Inulin. Dieses Inulin (nicht zu verwechseln mit Insulin) wird überwiegend im Dickdarm abgebaut. Durch die moderne, eher einseitige Ernährung werden aber vor allem der Dickdarm bzw. die darin lebenden Bakterien vernachlässigt. Wenn Sie zu viel Topinambur essen, führt das zwangsläufig zu Blähungen, ein Zeichen dafür, dass die Bakterien im Dickdarm wieder etwas – in dem Fall zu viel – zu tun bekommen haben. Durch den regelmäßigen Verzehr von Topinambur (ob frisch oder getrocknet) fördern Sie die positive Darmflora und vor allem die gesamte Verstoffwechselung. Die Nahrung wird also besser verwertet. Deswegen wird Topinambur auch zum Abnehmen eingesetzt, da er eine appetitzügelnde Wirkung hat und gleichzeitig die gesamte Nahrungsauswertung optimiert wird. Auszüge aus den Blüten können aber auch sehr gut gegen Hauterkrankungen sein und die Schuppenflechte reduzieren.
Familie Lindl hat die Topinambur Manufaktur auf die Beine gestellt.
Kochen, Backen oder Braten?
Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Was mache ich aus der braunen Knolle? Im Internet lassen sich tausende gute Rezeptideen finden, wie man Topinambur am besten zubereitet. Ob als Pürree, gebraten, gekocht oder gebacken, er schmeckt immer! Und bei der großen Zubereitungsauswahl ist auch für jeden etwas dabei. Zum Schluss hat uns Herr Lindl sein persönliches Lieblingsrezept verraten:
Mein Lieblingsgericht ist Topinambur Carpaccio. Topinambur roh, nur gewaschen in hauchdünne Scheiben schneiden, dazu eine rote Zwiebel kleinhacken das Ganze vermischen und mit gutem Rotweinessig und gutem Öl anmachen. Das Ganze mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken. Wirklich klasse!
Wo ist der Haken?- Es gibt keinen!
Topinambur scheint also nur Vorteile zu haben, er ist gesund und schmeckt dazu auch noch. Spätestens jetzt ist es Zeit, eurem Darmleiden ein Ende zu machen, die Diabetes Symptome zu lindern oder mit einer Diät anzufangen. Auf Herrn Lindls Seite könnt ihr euch nicht nur informieren, sondern auch Topinambur bestellen. Ob euch die Pflanze wirklich was bringt? Probiert es doch einfach mal aus!
Bilder: Die Topinambur Manufaktur
Ob Kuchenverzierungen, neue Fitnesstrends oder Beauty-Tricks, Texte für Stylonic zu verfassen, inspiriert mich immer wieder etwas Neues auszuprobieren. Wenn ich mal nicht Fahrrad fahre, mit Freundinnen quatsche oder online shoppe (Schande über mich), schreibe ich deshalb besonders gerne über Beauty und Trends.