Mobbing in der Schule: Endlich Ruhe wäre toll

Wer Opfer von Mobbing geworden ist und sich vielleicht bereits aus seiner Situation befreien konnte, der versteht, was es heißt, anderen ausgeliefert zu sein und sich ausgegrenzt zu fühlen. Andere befinden sich noch in der Rolle des Opfers und wissen nicht, wie sie es schaffen können, dass endlich Schluss damit ist. Bloggerin Louisa hat mit uns über ihre persönlichen Erfahrungen mit Mobbing gesprochen.

Mit ihrem Blog Lurabek traut sich Louisa auch an ernste Themen.

Mit ihrem Blog Lurabek traut sich Louisa auch an ernste Themen.

Aus eigener Erfahrung

Gerade in der Schule sind sich Mitschüler oft gar nicht im Klaren darüber, was sie mit ihren Beleidigungen, Ausgrenzungen und ihrem Spott beim Gegenüber auslösen. Aber das ändert nichts an der Situation: Wer gemobbt wird, leidet und fühlt sich meist von seinem Umfeld und der Welt allein gelassen. So erging es auch Louisa, die sich traut auf ihrem Blog Lurabek neben Dingen wie Lifestyle, Photography und Fashion auch über ernste Themen zu schreiben. So auch über Mobbing.

Aus eigener Erfahrung weiß die 15-jährige, was es heißt gemobbt zu werden: „Ich habe mich trotz meiner guten Freunde einsam und alleingelassen gefühlt. Wenn man von mehreren Menschen beleidigt wird, realisiert man oft nicht mehr, dass es im Leben wichtigeres gibt, als allen zu gefallen.“

mobbing

Opfer von Mobbing fühlen sich oft alleingelassen und hilfslos.

Eingreifen!

Obwohl es an ihrer Schule nur selten „Hänseleien oder beleidigende Auseinandersetzungen“ gäbe, weiß die Bloggerin sich und anderen mittlerweile zu helfen: „Wenn ich solch eine Situation mitbekomme, greife ich eigentlich immer ein. Für das Opfer ist es das Beste, was in dieser Situation passieren kann.“

Und obwohl sie als Mobbing-Opfer beleidigt wurde, sagt Louisa, habe sie das Ganze auch positiv beeinflusst: „Ja, leider habe ich schon Erfahrungen mit Mobbing gemacht und es hat mich auf der einen Seite natürlich negativ, aber auch positiv verändert. Zum einen bekomme ich bei Kritik sehr schnell das Gefühl, dass mich die Person, die mich kritisiert, nicht mag. Zum anderen achte ich seit dem aber mehr darauf, was ich zu Menschen sage, egal ob ich sie mag oder nicht.“

lurabek louisa

Sie achtet jetzt mehr darauf, wie sie mit Menschen umgeht.

In der Täterposition sieht sie und sah sie sich aber nie: „Ich war nie eine Person, die andere Menschen beleidigt oder gemobbt hat. Ein Opfer von Mobbing-Attacken war ich früher einmal, jedoch ist dies nun schon lange her.“

Hier gibt es Hilfe

Auch wenn bei Louisa mittlerweile alles wieder in Ordnung ist, gibt es viele Jugendliche und Kinder, die täglich Opfer von Mobbing werden und vielleicht (eure) Hilfe brauchen:

  • Die Nummer gegen Kummer für Jugendliche und Kinder 0800/ 1110333

Webseite und nähere Infos: Nummer gegen Kummer

  • Gegen Cyber-Mobbing hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ein .pdf zum Download bereitgestellt, worin sich Infos rund ums Cyber-Mobbing für Betroffene und Eltern finden.

In jedem Fall – und das sollte allen klar sein – gilt: Helft! Wenn ihr seht und mitbekommt, dass eure MitschülerInnen gemobbt werden, unternehmt etwas! Denn auf vermeintlich Schwächeren herumzuhacken ist weder cool, noch toll und verdient erst recht keinen Respekt. Zeigt Größe und helft anderen, sich zur Wehr zu setzen!

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Louisa für das Interview und die Bilder.

Bildrechte:
Bilder von Louisa: ©Louisa von http://lurabek.blogspot.de/
Bild mit Mädchen in roter Weste:©iStock.com / omgimages

Josefine