Mode ist Kunst – und wie viel Kunst ist erlaubt?

Ob Mode Kunst ist oder nicht, wird in der Fachwelt auf intellektuell hohem Niveau diskutiert. Immer wieder äußern sich Modeschöpfer kritisch und differenzieren zwischen Mode und Kunst. Sprechen wir von Mode bei H&M ist das sicherlich auch richtig: hier geht es um Massenwaren, um Angezogensein, um Nicht-Nacktsein. Funktionale Werte stehen hier immer noch im Vordergrund und erst dann folgt Ästhetik. Doch Mode kann Kunst sein – finden wir zumindest mit dem Blick auf Blogs – aber wie viel davon ist schön?
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Ist Mode heute mehr als nur Klamotte?

Trends kommen und gehen und kommen dann wieder! So war das mit Schlaghosen, mit Karottenhosen, mit Plateau oder mit Mini-Röcken. Mode erfindet sich zwar immer wieder neu, aber eigentlich auch nicht. Trotzdem ist Mode seit ein paar Jahren deutlich flippiger. Die Generation Y weiß zwar nicht so recht, wohin mit sich und was anfangen, doch Mode scheint diese Generation zu begeistern. Sicherlich auch, weil Mode heute digital gelebt wird. Die Entscheidung, was in der Früh angezogen wird, fällt nicht mehr nur in Abhängigkeit zur realen Beschäftigung im Alltag (Uni, Job, Party), sondern steht und fällt mir der Frage: Kann ich das bloggen?
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Eine ähnliche Frage wird sich wohl auch Bloggerin Alison stellen, wenn sie ihre Outfits zusammenstellt. Sie gehört zu eben denjenigen, für die Mode mehr ist als nur ein nettes Hobby und die sie leidenschaftlich gerne auf ihrem Blog Kuchenkind zeigt. Ihr Stil lässt sich dabei kaum kategorisieren und vielleicht macht sie genau das auch aus: „Es stimmt, der ganze Stilmix macht mich aus. Selbst wenn ich mich zu keiner Szene oder Schublade dazu zähle, bleibe ich mir selbst treu, in dem ich das trage was mir gefällt. Ob Gothic-Like ganz in schwarz mit Rüschen und Kreuzen, Kitschig-Trashig mit bedruckten Pullovern und großen Statement Ketten, Cyber-Alien in Neon mit mega Plattformstiefeln. Das bin immer ich, aber doch irgendwie immer anders.“

Mode ist Mut

IMG_0588 KopieDoch nicht jeder traut es sich, so auf die Straße zu gehen und versteckt sich lieber im „Einheitsbrei“: Jeans, Shirt, Jacke. Alison beweist mit ihren Outfits mehr Mut und rät anderen, sich zwar treu zu bleiben, aber dennoch mit Einzelteilen mehr auszuprobieren. „ Ich lese so oft Kommentare wie ‚Oh ich bin so neidisch, dass du dich traust so raus zu gehen. Ich würde ja auch gerne, aber ich trau mich nicht‘. Das ist schade, wirklich! Ihr müsst ja nicht gleich alles Ausgeflipptes tragen, was ihr im Schrank habt und euch unwohl fühlen. Wenn ihr euch unwohl fühlt, aber trotzdem mal etwas Neues ausprobieren, euch trauen wollt, fangt klein an. Hier eine auffällige Leggings zu einem neutralen Pulli, da ein schrilles Kleid mit schlichten Schuhen. Es ist wichtig, dass ihr das gut findet, was ihr tragt. Es ist euer Leben, eurer Style, steht dahinter und lasst euch nicht von negativen Kommentaren oder Blicken verunsichern. Lächelt in die Welt hinaus und seht Mode als etwas Experimentelles an, wo ihr euch selbst verwirklichen könnt.“

Mut durch die Community

Blogger leben aber auch vom Zuspruch durch die Anhänger und Mitleser. Da kommt zwar auch eine Menge Kritik und manchmal artet es aus, aber zumeist hat jeder Blogger Fans. „Die Leser, die wundervollen Menschen, die ich durch das Bloggen kennenlernen durfte geben mir Feedback, was für mich wichtig ist um weiter zu machen. Klar macht schreiben und bloggen und fotografieren spaß, aber man macht es nur für eine gewisse Zeit, wenn man kein Feedback bekommt. Man will ja irgendwie jemanden mit dem Blog erreichen.“

Für Alison war es ganz am Anfang deshalb auch besonders schwer, keine Leser zu haben, die ihren Blog abonniert oder geliked hatten. „Also einen Blog zu starten ist nicht sehr schwer. Man fängt einfach an. Was mir schwer gefallen ist, war ohne Leser trotzdem weiter zu bloggen. Ich habe am Anfang einfach ein Paar meine Freunde dazu genötigt meinem Blog zu folgen. Das zumindest 2 Follower in der Liste stehen.“IMG_0643 Kopie_01

Ist Mode manchmal zu viel Mut?

Alison steht zur ihren scharfen, manchmal gar radikalen Outfits. Einfach so von der Stange ist hier nichts, online verrät sie, wo sie gerne shoppt. Für die meisten von uns wäre das sicherlich zu viel Mut, aber auch die auf Laufstegen gezeigten Kreationen von Modeschaffenden sind nicht immer tragbar. Sie können uns aber sehr wohl gut als Vorbild und Inspiration dienen. Alison selber will später auch beruflich in den Bereich Modedesign gehen, da sie bereits jetzt Mode auf Papier designt. Wir finden, sie würde da auch echt gut reinpassen mit ihren Outfits!

Bilder: Alison

Lieschen