Spätestens seit den Shrek-Filmen kennt man ihn: den Pfefferkuchenmann alias Gingerbreadman. Wie man die süßen Lebkuchenmännchen ganz leicht selber machen kann, erklärt euch die talentierte Hobby-Bäckerin Corinna. Wieso ihr Freund ihr trotz all der Leckereien, die sie zaubert, Küchenverbot erteilt, könnt ihr ebenfalls im Interview nachlesen.
Weihnachten: Zeit der süßen Sünden
Es ist Adventszeit und unsere Gaumen sehnen sich nach weihnachtlichen Leckereien. Teuflisch gut müssen sie sein, immerhin wollen wir ja nicht umsonst riskieren, mit zwei Kilo mehr ins neue Jahr zu starten. Auf der Suche nach solchen süßen Sünden sind wir auf Corinna aufmerksam geworden. Sie betreibt den Blog Blossomlips, unter dem man u.a. ihre selbstgemachten Süßigkeitsvariationen bestaunen kann. Das war Grund genug für uns, die 26-jährige Kölnerin nach ihrem Lieblings-Weihnachtskekserezept zu fragen und uns mit ihr über ihre Leidenschaft für Süßes zu unterhalten.
Wer braucht schon Vor- und Hauptspeise, wenn es auch NACHTISCH gibt?
Die Fotos von all den Keksen, Torten, Kuchen und anderen Speisen, die man auf Corinnas Blog findet, sehen genauso ansprechend aus wie jene, die man aus Kochbüchern kennt. Die Liebe fürs Backen hat sie immer schon in sich getragen. „Soweit ich zurückdenken kann, habe ich es immer geliebt zu backen. Schon als Kind war es jedes Jahr ein großes Highlight, endlich mit den Großeltern Weihnachtskekse zu backen. Dem Kochen konnte ich irgendwie nie viel abgewinnen. Kochen ist für mich purer Stress, wohingegen ich beim Backen richtig abschalten kann.“ Ein Leben ohne Süßigkeiten wäre für sie nicht vorstellbar. Im schlimmsten Fall gilt: Bevor die Nachspeise geopfert wird, muss der Hauptgang dran glauben! „Wenn ich ehrlich bin, freue ich mich bei einem Buffet am allermeisten auf den Nachtisch. Wenn ich könnte, würde ich immer gleich alles probieren. Außerdem habe ich ständig Angst davor, nichts mehr vom Nachtisch abzubekommen. Süßes gibt es bei mir schon beim Frühstück. Ohne mein Nutellabrot gehe ich morgens nämlich nicht außer Haus.“
Das Gefühl, endlich angekommen zu sein
Bilder von Speisen, die man serviert bekommt oder selbst zubereitet, finden sich auf Facebook und Instagram wie Sand am Meer. Fürs Bloggen braucht es aber mehr als ein gelungenes Foto. Die Leserschaft fordert regelmäßige Postings, Abwechslung und Kreativität. Da fragt man sich doch, wieso Corinna nicht einfach in Ruhe die selbstgemachten Köstlichkeiten genießt und auf das Bloggen verzichtet. „Zunächst einmal habe ich eigentlich nie beschlossen, über Essen zu bloggen. Mit der Zeit habe ich dann immer mehr Gefallen daran gefunden, Rezepte selber auszuprobieren und hochzuladen und bin dabei geblieben. Ich hatte das Gefühl, endlich angekommen zu sein. Zudem schreibe ich auch gerne über DIY oder Living. Ich versuche eigentlich immer die Waage zwischen diesen drei Themen zu halten, was mir aber nicht immer leicht fällt. Gerade im Moment ist mein Blog doch sehr ‚foodlastig‘. Ist ja auch ein so schönes Thema!“
Wunschlos glücklich? – Fast!
Wenn man die Biographien berühmter Menschen liest, beispielsweise jene von Steve Jobs, merkt man schnell, dass ihr Erfolg zumeist darauf beruht, dass sie das getan haben, was ihnen am meisten Spaß bereitet hat. Die Freude an der Arbeit war ihr Hauptmotiv, Geld und Ruhm kamen von allein. Auch Corinna, die derzeit als gelernte Handelsfachwirtin bei einer großen Modekette im Einzelhandel tätig ist, kann sich vorstellen, aus ihrer Begeisterung für DIY und Backen mehr zu machen. „Ich finde es ist doch das Schönste, wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann. Für mich steht Glück schon immer an oberster Stelle und ich glaube, dass ich damit wunschlos glücklich wäre. Wer weiß, was die Zukunft noch so mit sich bringt.“
Küchenverbot für Corinna: Wieso das denn?
Bevor wir euch nun im Anschluss an das Interview Corinnas Gingerbreadman-Rezept verraten, lüften wir noch das Geheimnis, um das Küchenverbot. Welcher Mann kann schon etwas dagegen haben, wenn diese tolle Bäckerin die Küche betritt? Der Grund für die kurzzeitige Verbannung ist ihr Ordnungsdrang. „In der Küche neige ich dazu, immer alles gleich wieder wegzuräumen und aufzuwischen. Das treibt meinen Freund schier in den Wahnsinn und deswegen habe ich, wenn er kocht, Küchenverbot.“
Corinnas Gingerbreadman-Rezept
Man nehme:
- 400g Mehl
- ½ Päckchen Backpulver
- 1 Päckchen Natron
- 2 TL Lebkuchengewürz
- 1 TL Zimt
- 1 Msp. Gemahlene Nelken
- 1 Msp. Gemahlene Muskatnuss
- 1 TL Ingwerpulver
- 125 g flüssige Butter
- 1 Ei
- 125 g braunen Zucker
- 125 ml Ahornsirup
Für die Verzierung:
Farbige Zuckerschrift
Zubereitung:
- Mehl, Backpulver, Natron und die Gewürze in einer Schüssel vermischen.
- Die flüssige Butter mit dem Ei, dem Zucker und dem Ahornsirup verrühren, bis eine homogene Masse entstanden ist.
- Nach und nach die Mehlmischung hinzugeben und zu einem Teig verkneten.
- Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche erneut durchkneten und so lange etwas Mehl hinzugeben, bis der Teig nicht mehr an den Fingern kleben bleibt.
- Nun etwa 5 mm dick ausrollen und mit einem Keksausstecher die Plätzchen ausstechen.
- Die Plätzchen kommen nun bei 200°C für ca. 10 Minuten in den Ofen. Die Backzeit lässt sich sehr gut an der Bräune der Kekse abschätzen.
- Nach dem Abkühlen können die Plätzchen mit der Zuckerschrift verziert werden.
Für das Rezept, die Fotos und das tolle Interview bedanken wir uns recht herzlich bei Corinna.
Bild 1: Rockvilepikephotographs / Shutterstock.com
Bilder 2 & 3 © Corinna/ Blossomlips
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