Ich bin Partymacher von Beruf!

Den eigenen Job an den Nagel hängen, um mit anderen feiern zu gehen? Wahnsinn oder schlichtweg genial? Wir dachten uns, wer solche Entscheidungen trifft und zugleich das Partymachen neu erfindet, hat bestimmt Interessantes zu berichten. Deshalb haben wir mit Andreas von NIGHTLIFE AGENTS HAMBURG gesprochen und ihn gebeten, mal aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Drei lachende Frauen  und ein Mann mit Sekt in einer Limousine

Geführte Clubbing-Touren sind das Erfolgsgeheimnis der Agentur Nightlife Agents Hamburg.

Wer feiert schon gerne alleine in der fremden Stadt?

Kennt Ihr das? Ihr seid im Urlaub, habt Lust auf Party, aber leider keinen Plan, wo es sich in der fremden Stadt am besten feiern lässt? So etwas nervt! Aber stört es tatsächlich so viele Leute, dass ein Unternehmen, das die Lösung dieses Problems bietet, erfolgreich sein kann? Diese Frage muss auch Andreas von Nightlife Agents Hamburg durch den Kopf gegangen sein, bevor er seine Firma 2008 gründete. Wir haben ihn gefragt, wie er auf die Idee gekommen ist, geführte Clubbing-Touren anzubieten.

„Ich hatte damals Freunde aus Berlin und Bayern zu Gast in Hamburg. Sie wollten auf der Reeperbahn richtig feiern gehen. Ich habe ihnen meine Lieblingsclubs gezeigt und hier und da ein paar Anekdoten vom Nachtleben erzählt. Dank der sozialen Netzwerke hat sich das schnell rumgesprochen und nach einigen Monaten entschloss ich mich, meinen alten Job an den Nagel zu hängen und eine Eventagentur in Hamburg zu gründen, die sich auf das Nachtleben spezialisiert. Inzwischen haben wir nun auch Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt und München mit unseren Clubbing-Touren erobert.“

Wer welche Clubbings bucht, hängt von der Jahreszeit ab!

Ganz offensichtlich hat es sich bezahlt gemacht, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Jedoch ist Hamburg nicht 365 Tage im Jahr voller Touristen, die gern feiern. Deshalb hat sich die Agentur anfangs auf Studenten konzentriert, jenem Teil der Bevölkerung also, der Gerüchten zufolge immer für Partys zu haben ist. Sind sie immer noch das Hauptklientel? „In den Frühjahr- und Sommerzeiten sind mehr Junggesellenabschiede und ganz besonders Junggesellinnenabschiede gefragt. Zum Semesterbeginn hingegen sind unsere Partyguides viel mehr mit Studentinnen und Studenten unterwegs. Im Bereich Firmenevents haben wir das ganze Jahr verteilt über Anfragen von mittelständischen Unternehmen, die ein Jubiläum, Incentives oder Workshops organisiert haben möchten.“

Andreas (Portraitfoto)

Andreas hat das Partymachen zu seinem Beruf gemacht. Ein mutiger Schritt, der mit Erfolg und zufriedenen Gästen belohnt wurde.

 Feiern bis der Dancefloor in Schutt und Asche getanzt wurde

„Da unser Klientel sehr unterschiedlich ist, gibt es keinen typischen Ablauf“, erklärt Andreas nachdem wir ihn darum gebeten haben, einen typischen Party-Abend zu skizzieren. Unser Partyguide richtet sich voll und ganz nach den Interessen unserer Gäste und begleitet Sie zu den Clubs und Bars der Stadt. Oft beginnt der Abend z.B. in Hamburg mit einem Kiezbummel durch verschiedene Bars, wo man einen Begrüßungsdrink genießt und sich kennenlernt. Danach wird in den Clubs ordentlich gefeiert. Optional gehen dann die Partyguides mit unseren Gästen ein wenig auf Sightseeing Tour. Während der kleinen Stadtführung, bei der auch gerne mal die Herbertstraße und weitere berühmt-berüchtigte Orte angesteuert werden, erhält man auch noch ein wenig Kultur auf witzige Art und Weise geboten.“

In einer Limousine stoßen die Gäste mit Sekt an.

Clubbings sind immer gefragt, Jungesell(innen)abschiede verstärkt im Sommer.

Hinter den Kulissen: Über Partner-Clubs und Ausschreitungen

Gäste, die Clubbing-Touren buchen, brauchen also nichts weiter zu tun als gut gelaunt zu sein und Spaß zu haben. Doch wie sieht es hinter den Kulissen aus? Was wird beim Organisieren der Partys beachtet? Habt ihr Partnerclubs? Ja, bei diesen stehen wir jedes Wochenende auf der Gästeliste. Je nach Musikgeschmack der Gäste, wird entschieden, wohin es geht. Es bringt ja nichts wenn Fans der hausgemachten Electromusic plötzlich zu Schlagermusik feiern müssen.“ Ein wahres Wort! Darauf, dass jeder Spaß hat, wird scheinbar geachtet. Sehr schön. Doch was passiert, wenn Gäste zu viel Alkohol konsumieren. Wie wird reagiert, wenn es während des Clubbings zu Ausschreitungen kommt? „Alkohol im Übermaß kann in der Tat zum Problem werden. Bislang mussten wir aber nur einmal unsere Tour vorzeitig abbrechen, weil es keinen Sinn gemacht hat, mit diesen aggressiven Gästen loszuziehen. Außerdem gibt unser Guide schon bei der Begrüßungsrunde hilfreiche Tipps, um Eskalationen zu vermeiden.“

Vielen Dank für das Interview und die zur Verfügung gestellten Bilder.

Bilder:  © Torben „Turbo“ Simonsen / Nightlife Agents Hamburg