Wer kennt ihn nicht, den Ich-muss-echt-mal-wieder-umgestalten Moment! Monate- oder jahrelang wird vor sich hingewohnt, bis irgendwann der Geistesblitz einschlägt. Und dann geht es oft ganz schnell. Ab in die großen Möbelhäuser, Dekorationsgeschäfte und einfach überall hin, wo es nur irgendwas „Brauchbares“ für die langweiligen, eigenen vier Wände geben könnte. Dabei ist es doch viel einfacher bei sich daheim anzufangen, denn aus alltäglichen Dingen lässt sich so einiges zaubern. Wir haben für euch eine Dekorationsidee für jeden Raum.
Was nehme ich her?
Bei DIY-Projekten sind der Materialwahl eigentlich keine Grenzen gesetzt. Es bietet sich aber an, Materialien zu verwenden, die man bereits zu Hause hat. Also Dinge wie Stoffreste oder Papier, einfach alles Verwertbare. Bei der Ideensuche haben wir den Kitschwerk-Blog von Chriss gefunden, einer bastelverrückten Innenarchitektin. Sie hat sogar zwei Bücher zum Thema DIY-Raumdeko mit Textilien herausgebracht, denn „am liebsten arbeite ich mit Stoffen. Dabei kombiniere ich gerne Basisstoffe mit Designerstoffen oder auch „getragenen“ Stoffen (wie zum Beispiel Jeans). Ich habe außerdem eine unübersehbare Schwäche für Perlen, Pailletten, Webbänder und Wollquasten.“ Neben ihren Vorlieben verrät sie uns zudem, welche Materialien neben Stoffen aller Art sich ebenso gut verarbeiten lassen: „Selbsthärtende Modelliermasse, Farbe, Draht und Papier kommen ebenfalls zum Einsatz. Natürlich wird bei mir auch ordentlich gehämmert, gesägt und angestrichen. Es macht einfach Spaß. verschiedenste Materialien zu kombinieren, so entstehen die überraschensten Projekte.“
Nun aber ran an die Zimmerverteilung:
Flur
Immer hereinspaziert! Der Flur ist das erste „Zimmer“, das bei einem Besuch, sei es in einer Wohnung oder einem Haus, betreten wird. Schuhe abstellen und Jacke aufhängen, bitte! Ist noch keine Garderobe vorhanden, haben wir die perfekte Lösung: die Hakenleiste. Und die ist ganz einfach selbst gemacht. Man habe oder kaufe ein längliches Holzbrett und streiche es in der Farbe seiner Wahl. Nach dem Trocknen einfach selbst ausgesuchte Haken dranschrauben, fertig! In einer kleineren Version eignet sich die Leiste auch als Schlüsselbrett.
Küche
Hier werden leckere Speisen zubereitet, die mit so manchen Kräutern verfeinert werden können. Damit die Pflänzchen aber nicht im Weg rumstehen, werden sie in hängende Kräutergärten verwandelt. Das heißt: ab an die Küchendecke! Um die schwebenden Töpfe zu zaubern, nehmt ihr entweder kleine Plastikblumentöpfe (ohne Löcher versteht sich) oder ihr schneidet eine robuste Wasserflasche entzwei, deren unterer Teil dann als Topf verwendet werden kann. Für den Anstrich benötigt ihr deckende Farben, der Rest der Gestaltung bleibt jedem selbst überlassen. Zum Schluss noch mit Schnüren versehen, am besten mehrmals durchziehen (wie beim Nähen) und aufhängen. Ein Beispiel, wie so etwas aussehen kann, findet ihr hier.
Wohnzimmer
Es ist meist hauptsächlicher Dekorationsschauplatz und so finden sich hier bereits etliche Deko-Elemente. Das heißt für den DIYourselfer: Aufpeppen! Langweilige Vasen können beispielweise mit übriggebliebenen Stoffresten verziert werden. Hierfür den Stoff in Streifen schneiden, wobei sich aber verschiedenfarbige Textilien für einen flippigen Gesamtlook anbieten. An der Vase befestigt ihr doppelseitiges Klebeband und wickelt die einzelnen Streifen nach Belieben drum herum. Ergebnis: eine hippe Vase, die sonst keiner hat!
Schlafzimmer
Hier sollen süße Träume entstehen und schlechte vertrieben werden. Was könnte da besser hineinpassen als ein Blumenbild? Romantisch verspielt wirkt es im ganzen Raum und ist nebenbei auch noch ganz einfach selbst gemacht, auch ohne großes künstlerisches Talent. Ihr braucht lediglich eine weiße Leinwand, deren Größe ihr individuell entscheidet. Darauf klebt ihr dann reihenweise Blumenbilder, die ihr in Botanikbüchern findet. Tipp: je größer die Leinwand, desto eindrucksvoller das Bild! Die komplette Anleitung findet ihr hier.
Badezimmer
Auch das Bad bleibt von den vielen kreativen DIY-Ideen nicht verschont. Besonders gut gefallen hat uns das personalisierte Wandkästchen. Es erfüllt eigentlich die Funktion eines kleinen Regals, auf dem jeder Mitbewohner seine wichtigsten Pflegeprodukte unterbringen kann. So wird’s gemacht: Ein nicht zu tiefes Holzkästchen nach eigenem Geschmack bemalen, verzieren und an der Innenseite/Boden mit Namen versehen. Nun mit der Unterseite an der Wand anbringen und befüllen. So sieht es dann am Ende aus.
Draußen
Für die Terrasse oder den Balkon gibt es viele tolle Ideen, ob Girlanden, Windlichter oder Lichterketten. Chriss‘ Idee zum Thema Außendeko ist die Glühbirnendekoration. Sie verschönert so manchen leeren Aufenthaltsort im Freien. Dafür bemalt ihr Glühbirnen mit wasserfestem Lack und befestigt an jeder einzelnen Birne einen Draht zum Aufhängen. So können die kleinen Unikate an jedem Plätzchen baumeln.
Zu guter Letzt ein Tipp von Chriss für alle DIY-Liebhaber und alle, die es mal werden wollen:
„Ich empfehle einen ordentlichen Fundus an Materialien. Was gefällt, wird gesammelt oder gekauft, auch ohne konkrete Idee. Ich brauche bloß an meinem Rummeltisch vorbeigehen und schon bin ich inspiriert. Aufräumen ist natürlich ein Tabu. Im Chaos liegt die größte Chance für einen guten Entwurf! Ich propagiere: ‚Slowcraft statt Fastcraft.‘
Mein Motto: Mit Liebe fertiggetüftelt! „
Bild 1: claudiodivizia/panthermedia.net Bild 2: serezniy/panthermedia.net Bild 3: Chriss/kitschwerk-blog.de
- Traumberuf Schauspieler? - 4. August 2015
- Kultur ist cool! - 3. August 2015
- Urlaubsreif? – 3 Insidertipps für Mallorca - 28. Juli 2015